Der Präsident ist laut einem Bericht selbst Gegenstand der Unterlagen zum Fall Jeffrey Epstein. Ein Regierungsvertreter bestätigt, dass Trumps Name in den Akten vorkommt.
24. Juli 2025, 0:17 Uhr Quelle: DIE ZEIT, Reuters, mp
Der Name von US-Präsident Donald Trump taucht laut einem Zeitungsbericht mehrfach in den Unterlagen des Justizministeriums zu dem Sexualstraftäter Jeffrey Epstein auf. Justizministerin Pam Bondi habe Trump im Mai darüber informiert, berichtete Wall Street Journal am Mittwoch unter Berufung auf ranghohe Regierungsbeamte.
Ein Regierungsvertreter sagte der Nachrichtenagentur Reuters, die US-Regierung bestreite nicht, dass Trumps Name in den Epstein-Akten auftaucht. Die Tatsache, dass Trumps Name in den Akten genannt werde, sei bereits in Briefingmappen zu dem Fall aufgeführt gewesen, hieß es. Zuvor hatte die Regierung den Bericht des Wall Street Journals als "Fake News" bezeichnet.
Die Veröffentlichung droht Trumps politische Krise im Zusammenhang mit der Epstein-Affäre zu verschärfen. Seine frühere Freundschaft mit Epstein steht wieder im Fokus der Öffentlichkeit, nachdem sich die Behörden geweigert hatten, die Akten freizugeben – ein Bruch eines Wahlkampfversprechens.
Bundesrichterin lehnt Freigabe von Protokollen ab
Das Justizministerium veröffentlichte Anfang dieses Monats eine Mitteilung, in der es hieß, es gebe keine Grundlage für weitere Ermittlungen im Epstein-Fall. Das führte zu einem Aufschrei unter Trumps Anhängern, die mehr Informationen über Epsteins Netzwerk verlangen. Trump wurde in Zusammenhang mit Epstein kein Fehlverhalten vorgeworfen. Der Präsident gab an, er habe die Freundschaft mit Epstein bereits vor dessen erster Strafverfolgung beendet.
Epstein beging offiziellen Angaben zufolge 2019 Suizid, während er wegen Anklagen im Zusammenhang mit Menschenhandel in Untersuchungshaft saß. Er hatte auf nicht schuldig plädiert.
Vergangene Woche hatte das Wall Street Journal berichtet, Trump habe Epstein 2003 eine anzügliche Geburtstagsnachricht geschickt. Trump bestreitet das und verklagt die Zeitung sowie deren Eigentümer, darunter den Milliardär Rupert Murdoch.
Unter politischem Druck wies Trump das Justizministerium vergangene Woche an, die Freigabe von Protokollen der sogenannten Grand Jury aus dem Fall zu beantragen. Eine Bundesrichterin in Florida lehnte den Antrag am Mittwoch ab. Dem Gericht seien die "Hände gebunden", teilte Richterin Robin L. Rosenberg mit. Gerichte wie das ihrige dürften nur unter begrenzten Umständen Protokolle der Grand Jury veröffentlichen. Der Antrag der Regierung stütze sich nicht auf eine der Ausnahmen, in denen das möglich sei.