Erster großer Titel seit 1974: Bologna schlägt Milan im Coppa-Finale

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Der FC Bologna darf feiern - und das nach langer, langer Wartezeit. Durch das verdiente 1:0 über ein doch arg enttäuschendes Milan im Finale der Coppa Italia haben die Rossoblu nach Jahrzehnten wieder einen großen Titel in den eigenen Händen.

 Der FC Bologna feiert durch das Tor von Dan Ndoye den Coppa-Italia-Sieg über Milan.

Ausgiebige Freude: Der FC Bologna feiert durch das Tor von Dan Ndoye den Coppa-Italia-Sieg über Milan. IMAGO/IPA Sport

Erst vor wenigen Tagen in der Serie A hatten sich die beiden Traditionsvereine AC Mailand und FC Bologna gesehen - mit dem besseren Ende für die Rossoneri beim 3:1-Sieg. Und auch in diesem Coppa-Italia-Finale vor fast 70.000 Zuschauern im Stadio Olimpico zu Rom fanden sich die Lombarden in einer sehr intensiven Anfangsphase besser zurecht.

Das 1:0 hätte der Mannschaft von Trainer Sergio Conceicao hier eigentlich auch gelingen müssen, doch Jimenez aus leicht schwieriger Lage nach tollem Rafael-Leao-Pass (4. Minute) als auch Jovic aus nächster Nähe vor FCB-Keeper Skorupski (10.) brachten die Kugel nicht im Netz unter. Hier wäre auch Beukema fast ein Eigentor passiert, doch auch hier hatte sein Torwart Skorupski aufgepasst (10.).

Zweimal kein Rot gegen Bologna

Die Mailänder nutzten aber ihre Möglichkeiten eben nicht, ebenso wie auf der anderen Seite bei intensivem Pressing der Rossoblu Castro via Kopfball an einer aufmerksamen Tat von AC-Schlussmann Maignan verzweifelt war (8.).

Bisato hatte dieses Pokalfinale aus neutraler Sicht Spaß vermittelt. Dieser musste in der Folge aber bis zur Pause der Robustheit folgen. Das Duell zwischen den beiden norditalienischen Städten verkam regelrecht zu einer Folge aus Zweikampf, Diskussion, Zweikampf, Diskussion. Allen voran kurz vor der Pause, als Beukema bei einer Bologna-Ecke (43., zu zentraler Kopfball von Holm) seinem Gegenspieler Gabbia den Ellenbogen in die Brustgegend rammte.

Der VAR griff hier aber nicht groß ein, das Spiel lief weiter - und zwar mit einer rüden Grätsche von Ferguson gegen den durchbrechenden Rafael Leao (43.). Hier zückte Referee Maurizio Mariani in einer allgemein hektischen Spielphase nur die Gelbe Karte - eine noch vertretbare Entscheidung, die dennoch mit Beschwerden und lautstarken Pfiffen aus den Milan-Blöcken im römischen Olympiastadion kommentiert wurde.

Ndoye belohnt konstant gutes FCB-Team

Die Pfiffe und Enttäuschung der lombardischen Anhängerschaft dürfte nach dem Schlusspfiff indes noch größer gewesen sein. Denn von ihrem Team kam trotz namhafter Akteure auf dem Feld - darunter auch Einwechselspieler wie Joao Felix oder die beiden Stürmer Gimenez und Abraham - kaum mehr etwas Richtung Bolognas Kasten. Jovic (61.) und Gimenez (71.) brachten nur Magerkost zustande.

Das harmlose Milan-Auftreten lag derweil auch daran lag, dass die Rossoblu stets von einem leidenschaftlich an der Seitelinie agierenden Trainer Vincenzo Italiano angetrieben wurden und mit ihrem konstanten Pressing den AC-Aufbau schon im Keim erstickten. Dabei half natürlich auch das Tor des Tages aus der 53. Minute, als Theo den Ball vor Orsolini zwar weggegrätscht hatte - das aber direkt vor die Füße von Ndoye. Der Schweizer Nationalspieler drosch diesen ansatzlos an Maignan vorbei ins Netz und avancierte so zum Finalhelden.

Nach sieben Meisterschaften (letzmals 1964) und zwei Pokalsiegen in den Jahren 1970 und 1974 feierte der FC Bologna somit - und das auch verdientermaßen - den insgesamt zehnten nationalen Titel. Und den ersten nach über einem halben Jahrhunder der Warterei. Große Enttäuschung dagegen einmal mehr im Lager der Rossoneri, die in der Serie A zwei Spieltage vor Schluss nur auf dem 8. Rang stehen.

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