Wegen des Verdachts auf Erpressung sind drei Bürgermeister der Oppositionspartei in Untersuchungshaft gekommen. Für die Partei ist klar: Das ist politisch motiviert.
5. Juli 2025, 11:19 Uhr Quelle: DIE ZEIT, Reuters, kit
In der Türkei hat es wieder Festnahmen von Oppositionelle gegeben. Die türkischen Behörden setzten drei Bürgermeister der größten Oppositionspartei fest und weiteten damit ihr monatelanges juristisches Vorgehen gegen Mitglieder der CHP aus. Die Bürgermeister der südtürkischen Großstädte Adana und Adiyaman seien wegen des Vorwurfs der Erpressung festgenommen worden, teilte die Generalstaatsanwaltschaft in Istanbul mit. Der Sender NTV berichtete zudem, dass auch der Bürgermeister von Antalya im Rahmen der Ermittlungen festgenommen worden sei.
Seit Oktober vergangenen Jahres sind Hunderte Mitglieder der Republikanischen Volkspartei (CHP) ins Visier der Justiz geraten, darunter insgesamt 14 Bürgermeister. Die Beschuldigten weisen die gegen sie erhobenen Vorwürfe zurück. Die CHP bezeichnet die Ermittlungen als politisch motiviert, was die Regierung bestreitet.
Im März war der Istanbuler Bürgermeister Ekrem İmamoğlu, der als wichtigster politischer Rivale von Präsident Recep Tayyip Erdoğan gilt, wegen Korruptionsvorwürfen in Untersuchungshaft genommen worden. Auch er bestreitet die Vorwürfe. Seine Inhaftierung hatte in der Türkei die größten Straßenproteste seit einem Jahrzehnt ausgelöst.
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