Elon Musk stänkert erneut gegen Donald Trumps Steuergesetz und droht mit Gründung neuer Partei

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Steigende Staatsschulden Musk stänkert erneut gegen Trumps Steuergesetz – und droht mit Gründung neuer Partei

Zuletzt blieb es auffallend ruhig um Elon Musk. Bis jetzt: Auf X wütet der Milliardär gegen Donald Trumps Ausgabengesetz. Für wankelmütige Republikaner plant er demnach harsche Konsequenzen.

01.07.2025, 02.30 Uhr

Elon Musk (r.) und Donald Trump (im November 2024)

Elon Musk (r.) und Donald Trump (im November 2024)

Foto: Brandon Bell / Reuters

In den vergangenen Wochen hatte sich Elon Musk mit politischen Kommentaren sehr zurückgehalten. Nach einem kurzen, heftigen Zerwürfnis  mit Donald Trump schien sich der Milliardär eher seinen Unternehmen wie Tesla und SpaceX zu widmen. Doch mit dieser Ruhe ist es nun schlagartig vorbei.

Während der US-Kongress darum ringt, Trumps Steuergesetz durchzupeitschen, teilt Musk auf seinem Onlinedienst X wieder massiv gegen die Pläne aus. Der Tesla-Chef und einstige enge Vertraute des US-Präsidenten schrieb am Montag, es seien »irrsinnige Ausgaben« geplant sowie die Anhebung der Schuldenobergrenze um fünf Billionen Dollar.

»Es ist offensichtlich (...) dass wir in einem Ein-Parteien-Land leben – der Porky-Pig-Partei! Es ist Zeit für eine neue politische Partei, die sich tatsächlich um die Menschen kümmert«, fügte er hinzu. Mit »pork«, oder genauer »pork barrel«, werden in den USA politische Entscheidungen umschrieben, die einer bestimmten Zielgruppe zugutekommen.

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In einem weiteren Tweet verkündete Musk, dass eine neue »America Party« ins Leben gerufen werde – sobald Trumps »wahnsinniges Ausgabengesetz« beschlossen ist. Die USA, so Musk, bräuchten eine Alternative zu dem bisherigen Zwei-Parteien-System.

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Zudem droht er jenen republikanischen Abgeordneten unverhohlen, die von ihrer bisherigen Schuldenpolitik abweichen. Diese müssten sich auf Gegenkandidaten für ihre Posten bei den nächsten Wahlen gefasst machen. Diese Gegenkandidaten könnten dabei auf Musks Unterstützung zählen (Musk: »Und wenn es das letzte ich, was ich auf dieser Welt tue.«)

Musk hat wiederholt erklärt, sowohl Trumps Republikanern als auch den Demokraten sei die ausufernde Staatsverschuldung nicht wichtig. Anfang Juni war Musk wegen des Gesetzes öffentlich mit Trump aneinandergeraten, bevor er sich zurückzog.

Der Tech-Unternehmer gilt als reichster Mann der Welt. Er hat Trumps Präsidentschaftswahlkampf 2024 finanziell unterstützt. Musk trug damit auch dazu bei, dass die Republikaner die Mehrheit der Sitze im Repräsentantenhaus behalten und die Mehrheit im Senat zurückgewinnen konnten.

Trump macht bei dem Gesetzesentwurf mächtig Druck. Bis zum Nationalfeiertag an diesem Freitag, dem 4. Juli, soll der Kongress sein Steuer- und Haushaltsgesetz verabschieden, damit er es mit seiner Unterschrift in Kraft setzen kann.

Der US-Präsident nennt sein Steuervorhaben offiziell »Big Beautiful Bill« (BBB, großes schönes Gesetz). Es werde »die Grenzen sichern, unsere Wirtschaft antreiben und den amerikanischen Traum zurückbringen«, so Trump. Im Kern geht es um eine Verlängerung der Steuersenkungen aus Trumps erster Amtszeit (2017 bis 2021), die sonst zum Jahresende auslaufen würden. Geschätzte Einbußen für den Fiskus: 4,5 Billionen US-Dollar (gut 3,8 Billionen Euro). Viele der Steuererleichterungen kommen vor allem wohlhabenden Personen und großen Unternehmen zugute.

Kritik in den eigenen Reihen wird nicht geduldet

Neben höheren Schulden sind Einschnitte vor allem bei Medicaid geplant, der Krankenversicherung für ältere und einkommensschwache Menschen. Dazu kommen Kürzungen bei Lebensmittelhilfen, etwa Schulessen. Nach Angaben des unabhängigen Haushaltsbüros im Kongress dürften durch den jüngsten Entwurf fast zwölf Millionen Menschen binnen zehn Jahren ihren Versicherungsschutz verlieren. Trump bestreitet solche Auswirkungen für US-Bürger. Stattdessen seien irreguläre Einwanderer betroffen, sagt er.

Neben Elon Musk kritisieren auch die oppositionellen Demokraten die Pläne scharf. Deren Minderheitsführer im Senat, Chuck Schumer, wirft Trump »Steuergeschenke für Milliardäre« vor. Die Demokraten berufen sich unter anderem auf eine Studie der unabhängigen Denkfabrik Urban-Brookings Tax Policy Center. Danach würden vor allem die wohlhabendsten 20 Prozent der US-Bürger von den Steuersenkungen profitieren.

Widerstand in den eigenen Reihen wird bei den Republikanern mit großer Härte begegnet – wie zuletzt am Fall Thom Tillis zu beobachten. Der republikanische Senator aus North Carolina hatte gewagt, Kritik zu üben. »Diese Gesetzesvorlage wird das Versprechen verraten, das Donald Trump gemacht hat«, warnte er.

Tillis warf seiner eigenen Partei einen großen »Fehler« vor. Nach massiven Drohungen von Trump kündigte er an, sich nicht zur Wiederwahl für den Senat zu stellen. Auch andere republikanische Kritiker hatte der Präsident mit Schmähungen überzogen – und ihnen mit Gegenkandidaten für ihre Posten gedroht.

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