Eintracht Trier: Heimstärke und volles Punktekonto geben "Mut und Ruhe"

vor 2 Tage 1

Im eigenen Stadion ist Aufsteiger Eintracht Trier in dieser Saison eine Macht. Das haben die Moselstädter am Wochenende erneut unter Beweis gestellt. Cheftrainer Thomas Klasen lobt den keineswegs selbstverständlichen Saisonstart und trotzt dem Personalengpass.

 Trainer Thomas Klasen.

Ist zufrieden mit dem Saisonstart von Eintracht Trier: Trainer Thomas Klasen. IMAGO/Jan Huebner

17 Punkte nach elf Spieltagen - und damit nach einem Drittel der Saison bester Aufsteiger in der Fußball-Regionalliga Südwest: Eintracht Trier freut sich über eine "tolle Momentaufnahme", wie es Mittelfeldspieler Maurice Wrusch nach dem jüngsten 4:1-Heimsieg gegen den Bahlinger SC ausdrückte. Die Moselaner haben sich damit aktuell ein komfortables Punkte-Polster auf die Abstiegszone erarbeitet.

Heimstärke als Ass im Ärmel

Die Basis dafür bislang: die Heimstärke im Moselstadion, das in den ersten sechs Spielen im Schnitt 3.650 Zuschauer anzog - hinter Offenbach und den Stuttgarter Kickers der drittbeste Wert der Liga. 13 Punkte stehen zu Hause zu Buche. Nach nicht zufriedenstellenden Auswärtsresultaten hat es Trier bis dato stets geschafft, mit Heimsiegen direkt korrigierend zu antworten. Einer 0:5-Packung in Walldorf folgte ein 2:0 gegen den 1. Göppinger SV. Auf das 1:3 beim FSV Frankfurt reagierte Trier mit einem 2:0 gegen Freiberg. Und das ernüchternde 0:3 bei der TSG Hoffenheim II ließ die Eintracht nun mit dem 4:1 gegen Bahlingen schnell wieder in den Hintergrund geraten.

Angesichts unserer personellen Situation rechne ich es der Mannschaft hoch an, bis hierhin 17 Punkte gesammelt zu haben.

"Angesichts unserer personellen Situation rechne ich es der Mannschaft hoch an, bis hierhin 17 Punkte gesammelt zu haben und auf einem einstelligen Tabellenplatz zu stehen", sagt Trainer Thomas Klasen, dessen Team in den ersten drei Saisonwochen sogar an der Tabellenspitze gethront hatte.

Personelle Herausforderungen

In der Regionalliga-Saison 2022/23 hatte Trier als Aufsteiger nach elf Spieltagen elf Punkte gesammelt - bis Saisonende sollte nur noch dieselbe Anzahl hinzukommen. Die Eintracht stieg sang- und klanglos ab. Nun sehen die Perspektiven rosiger aus, zur Freude von Trainer Klasen, der im Sommer 2023 an der Mosel angeheuert hatte: "Wo kommt Eintracht Trier her? Vor zwei Jahren sind wir klar abgestiegen, letzte Saison haben wir ein tolles Oberliga-Jahr gespielt. Jetzt haben wir einen vernünftigen Start. Der Sieg gegen Bahlingen gibt uns viel Mut und ein bisschen Ruhe."

Triers Kader wurde mit mehr finanziellen Mitteln als 2022 qualitativ besser aufgestellt. Während der vergangenen Wochen sind jedoch immer wieder wichtige Spieler für eine längere Zeit ausgefallen: Damjan Marceta, Henri Weigelt, Jannis Held, Kevin Heinz, Tim Sausen. Mit der Nachverpflichtung des zuletzt vereinslosen Offensiv-Allrounders Andreas Ivan hat Trier im September nochmal nachgelegt. Und dennoch: "Seit Saisonbeginn kann ich im Training nahezu nie im Elf-gegen-Elf spielen lassen. Aber die Jungs, die zur Verfügung stehen, machen einen Top-Job", sagt Klasen. Auf die personellen Herausforderungen, die in Trotz münden, stellt auch Maurice Wrusch ab: "Wir haben schon viele Ausfälle, aber wir kompensieren das gut als Mannschaft. Wir sind zuletzt nochmal enger zusammengerückt."

Auswärtsschwäche soll enden

Auswärts indes drückt bei den Moselanern der Schuh. Nach dem 2:0-Sieg am zweiten Spieltag in Villingen gab’s in vier Partien nur noch einen Punkt. Und jetzt muss Trier gleich zweimal hintereinander in der Fremde ran - bei der SG Barockstadt Fulda-Lehnerz sowie beim SC Freiburg II. Zwei weitere Reifeprüfungen für die Eintracht. Maurice Wrusch sagt: "Danach wissen wir noch genauer, wo wir stehen."

Mirko Blahak

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