"Eine Situation, in der du punkten musst“

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Eine Lehrstunde musste der VfB Stuttgart beim 1:5 (1:2) bei Roter Stern Belgrad hinnehmen. Trainer Sebastian Hoeneß hatte schon früh ein schlechtes Gefühl.

 Sebastian Hoeneß.

Konnte mit der Leistung seiner Elf in Belgrad nicht zufrieden sein: Sebastian Hoeneß. IMAGO/Steinsiek.ch

Aus Belgrad berichtet Benni Hofmann

Und das, obwohl den Schwaben mit dem frühen 1:0 durch Ermedin Demirovic ein glänzender Start gelungen war (5.). Aber, so sagte Hoeneß: "Wir haben keinen Rhythmus gefunden, waren sehr unpräzise im Passspiel, nicht gut gestaffelt bei Ballverlusten. Das war schon früh erkennbar." Und für die konterstarken Serben Wind unter deren Flügeln.

Ein durch einen ungenauen Pass Angelo Stillers begünstigter Ballverlust von Enzo Millot vor dem 1:1 - ausgerechnet durch VfB-Leihgabe Silas (12.). Ein indisponierter Pascal Stenzel und ein doppeltes Luftloch von Anthony Rouault und Atakan Karazor, die dem 1:2 durch Rade Krunic (31.) vorausgingen und zum Rückstand führten. "Genau das musst du vermeiden in dieser Atmosphäre", meinte ein konsternierter Hoeneß.

Abreibung im zweiten Durchgang

Der nach der Pause eine zunächst stabilere, mutigere VfB-Elf sehen durfte. Ein Zustand aber, der nicht lange anhielt. Spätestens mit dem 1:3 durch Mirko Ivanic (65.) - hier sahen Alexander Nübel und Jeff Chabot nicht gut aus - war den Gästen der Zahn gezogen. Nach dem 1:4 durch den eingewechselten Nemanja Radonjic (69.) sangen die Roter-Stern-Anhänger hämisch "Auf Wiedersehen". Das 1:5, erneut durch Radonjic (88.), war das Tüpfelchen auf dem I in Sachen gebrauchter Tag für den Bundesligisten.

Der im Champions-League-Tableau mit dieser heftigen Abreibung fürs Erste aus den Playoff-Rängen gerutscht ist. Entsprechend bedient war der Coach nicht nur ob des Gesamteindrucks, sondern auch angesichts der tabellarischen Folgen: "Wir sind sehr enttäuscht, sauer und verärgert über die verpasste Chance, uns in eine bessere Position zu bringen."

"So einen Auftritt werden wir uns nicht mehr erlauben dürfen."

Mit Young Boys Bern (H) und Slovan Bratislava (A) warten auf sein Team zunächst noch Kontrahenten, gegen die es zu punkten gilt. Oder besser: heißt. Denn, so skizziert Hoeneß die Lage: "Wir haben uns damit in eine Situation gebracht, in der du punkten musst. Das wissen wir, da werden wir auch sicher keine Alibis suchen. Trotzdem ist die Möglichkeit nicht vertan." Zum Abschluss der Liga-Phase Ende Januar kommt dann mit Paris Saint-Germain wieder eine richtig große Nummer nach Stuttgart. Unabhängig von der Qualität der Gegner aber gibt Hoeneß die klare Marschrichtung vor: "So einen Auftritt werden wir uns nicht mehr erlauben dürfen." Nicht zuletzt, um den Abend von Belgrad vergessen zu machen.

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