Die deutschen Spieler gingen nach der Niederlage gegen Portugal hart mit sich ins Gericht und der Frust war groß.

Rätselten über die schlechte zweite Hälfte: Joshua Kimmich und Robin Koch. IMAGO/DeFodi Images
"In der ersten Halbzeit haben wir es ordentlich gemacht", sagte Joshua Kimmich nach seinem 100. Länderspiel im ZDF, nachdem sich das Team nach Abpfiff in München zunächst in der Kabine versammelt hatte. Dann schob er hinterher: "Auch wenn es in der ersten Halbzeit schon zu wenig war, sowohl mit als auch gegen den Ball, war es dann in der zweiten Halbzeit nach unserem 1:0 gar nichts mehr."
Die Führung durch einen Kopfballtreffer von Florian Wirtz war schon glücklich, da Debütant Nick Woltemade im Abseits stand und aktiv eingriff. Doch Sicherheit gab die Führung dem deutschen Spiel in keiner Weise. "Dann war gefühlt bei uns ein kompletter Bruch im Spiel", befand Robin Koch und wunderte sich: "Wir kamen ja mit Ball fast gar nicht mehr in gefährliche Räume."
Hinzu kamen auf beiden Seiten nach einer Stunde ein Dreierwechsel. Während bei Deutschland von Serge Gnabry, Niclas Füllkrug und Robin Goosens keinerlei Impulse ausgingen, kam bei Portugal unter anderem Francisco Conceicao, der sofort im Spiel war und nicht nur durch seinen Ausgleich zu glänzen wusste.
Goretzka beklagt "Game Management"
Selbst nach dem 2:1 durch Cristiano Ronaldo kam von der DFB-Elf außer einem Schuss an den Pfosten nicht mehr viel. Leon Goretzka beklagte das eigene "Game Management" in der Schlussphase. Portugal zeigte sich hier erfahrener, spielte die Zeit runter. "Wir hatten Rudelbildungen, die uns in dem Moment überhaupt nicht halfen", ärgerte sich Goretzka über das eigene Verhalten.
Aktuelle kicker+ Storys
Kimmich: "Wir müssen jeden Spieler am Limit haben"
So lautete Kimmichs Fazit: "Wir müssen verstehen, dass, wenn wir nicht bei 100 Prozent sind, dann wird es gegen jeden Gegner schwer und wir können gegen ein europäisches Topteam nicht bestehen. Wir müssen wirklich jeden Spieler am Limit haben, sonst brauchen wir sehr viel Glück, um zu bestehen."
Die nächste Krise der Nationalmannschaft wollte der Kapitän aber deswegen nicht gleich ausrufen. "Ich bin schon der Meinung, dass wir gefestigter sind als noch vor anderthalb Jahren. Trotzdem muss man so ehrlich sein, dass das eines unserer schlechtesten Spiele war."
Auch wenn der Titel in der Nations League futsch ist, kann ja schnell Wiedergutmachung betrieben werden. Denn am Sonntag wird in Stuttgart noch das Spiel um Platz 3 (15 Uhr) ausgetragen und mit Spanien oder Frankreich wartet auf jeden Fall ein weiterer Hochkaräter.
tru