Der Wuppertaler SV hat sich in der Regionalliga West stabilisiert und liegt mit drei Punkten Vorsprung auf einem Nichtabstiegsplatz. Nach wichtigen Auswärtssiegen und dem Einzug ins Pokal-Viertelfinale geht das Team von Trainer Sebastian Tyrala zuversichtlich in die nächsten schweren Aufgaben.

Trainer Sebastian Tyrala (links) und Sportlicher Leiter Gaetano Manno können mit der aktuellen Entwicklung des WSV zufrieden sein. IMAGO/Funke Foto Services
Fünf Pflichtspiele in Folge ohne Niederlage seit dem 1:6-Debakel Mitte September bei der U 21 des SC Paderborn 07 haben die Stimmung beim Traditionsverein Wuppertaler SV merklich aufgehellt. In der Regionalliga West steht für das Team von Trainer Sebastian Tyrala (37) ein Nichtabstiegsplatz mit drei Punkten Vorsprung vor der Gefahrenzone zu Buche.
Im Niederrheinpokal zog der WSV durch einen hart erkämpften 1:0-Erfolg beim Essener Oberligisten SpVg Schonnebeck in das Viertelfinale ein, das am Donnerstag ausgelost wird. Damit dürfen die Fans weiter von der ersten Teilnahme am DFB-Pokal seit der Spielzeit 2021/2022 träumen.
Unser vorrangiges Ziel ist und bleibt der Klassenverbleib.
Sportlicher Leiter Gaetano Manno
"Vor Saisonbeginn hätte ich diese Ausgangslage definitiv unterschrieben", sagt Wuppertals Sportlicher Leiter Gaetano Manno. "Unser vorrangiges Ziel ist und bleibt der Klassenverbleib. Wenn wir so weitermachen wie in den letzten Wochen, dann befinden wir uns auf einem guten Weg." Vor allem mit den Auswärtssiegen bei den ambitionierten Sportfreunden Lotte (2:1) und 1. FC Bocholt (3:1) sorgten die Bergischen für echte Ausrufezeichen und setzten sich zumindest ein wenig von den Abstiegsplätzen ab.
Auch mit dem jüngsten 2:2 gegen den Tabellenvorletzten VfL Bochum U 21 war Manno nicht unzufrieden, auch wenn der angestrebte Heimsieg verpasst wurde. "Obwohl uns das Pokalspiel in Schonnebeck einige Körner gekostet hatte, ist die Mannschaft zweimal nach Rückständen zurückgekommen und hat große Moral bewiesen. Dadurch konnten wir einen direkten Konkurrenten zumindest auf Distanz halten", so der Wuppertaler Sport-Chef, der ehrlich einräumte: "So tief in der Nachspielzeit noch zum Ausgleich zu kommen, war sicherlich ein wenig glücklich. Das hatten sich die Jungs aber auch erarbeitet."
Erneute Muskelverletzung bei Atmaca
Einen dicken Wermutstropfen hielt das Duell mit Mannos Ex-Klub aus Bochum für den WSV aber auch bereit. Die Verletzung, die sich Außenstürmer Dildar Atmaca (23) nur eine Viertelstunde nach seiner Einwechslung zuzog, stellte sich als Muskelfaserriss im Oberschenkel heraus. Es war sein erster Einsatz in der Liga seit dem 1. Spieltag. Damals hatte Atmaca beim 0:2 im Eröffnungsspiel gegen Fortuna Köln sogar einen Muskelbündelriss erlitten, fiel danach mehr als zwei Monate aus. Bei seinem Comeback erzielte er in Schonnebeck den umjubelten Siegtreffer, um jetzt wieder einen herben Rückschlag zu kassieren. Möglicherweise ist die Hinrunde für ihn damit vorzeitig beendet.
"Dildar ist ein Unterschiedsspieler für uns. Deshalb tut sein erneuter Ausfall sehr weh", erklärt Manno. Schließlich fallen auch Rechtsverteidiger Subaru Nishimura (22/Aufbautraining nach Mittelfußbruch), die Mittelfeldspieler Semir Saric (28/Entzündung im Knie) und Alwin Weber (22/Knie-Operation nach Meniskusriss) sowie Angreifer Muhammed Bejdic (20/Kreuzbandriss) noch für längere Zeit aus.
Insgesamt hat sich die Personallage jedoch im Vergleich zur ersten Saisonphase verbessert. "Durch die Rückkehr einiger verletzter Spieler wie etwa Jeff-Denis Fehr oder Dominic Duncan haben wir mehr Möglichkeiten und einen größeren Konkurrenzkampf im Kader", meint Manno.
Drei Brocken vor der Brust
Mit Blick auf die nächsten Aufgaben warnt der Sportliche Leiter eindringlich davor, die Lage zu unterschätzen. "Wir müssen aufpassen und voll konzentriert bleiben", betont der Ex-Profi. Mit der U 23 von Borussia Mönchengladbach, Rot-Weiß Oberhausen und dem FC Gütersloh warten jetzt nacheinander gleich drei Gegner aus dem oberen Tabellendrittel. Da würde der eine oder andere Punktgewinn guttun, um einen Nichtabstiegsplatz zu behaupten.
"Wir werden versuchen, in Gladbach einen Dreier zu holen", kündigt Gaetano Manno zuversichtlich an, auch wenn er um die Qualitäten der "Fohlen" weiß. "Die Borussia hat viele sehr gute junge Spieler in ihren Reihen und kann sicherlich ganz oben mitspielen."
Besonders freut sich Wuppertals Sportliche Leiter auf das Wiedersehen mit Gladbachs Abwehr-Routinier Lion Schweers (29), der von 2021 bis 2024 für den Wuppertaler SV am Ball war und sogar zum Spielführer avancierte. "Lion war ein vorbildlicher Kapitän", lobt Manno. "Dass er die Möglichkeit bekommen hat, bei der U 23 eines Bundesligisten als Führungsspieler voranzugehen, beweist seine hohe Qualität."
Ralf Debat

vor 2 Tage
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