Die U 23 von Fortuna Düsseldorf ist in der Regionalliga West noch ungeschlagen. Vor allem die Debütanten beeindrucken Trainer Jens Langeneke.

Simon Vu (links) hat sich bei der U 23 der Düsseldorfer etabliert. IMAGO/Dünhölter SportPresseFoto
Im Grenzlandstadion war bereits die Nachspielzeit angebrochen, Fortuna Düsseldorf lag im U-23-Duell gegen Borussia Mönchengladbach mit 0:1 hinten. Und vieles deutete darauf hin, dass die Düsseldorfer mit einer Niederlage in die Saison starten würden. Doch das Team von Trainer Jens Langeneke meldete sich in letzter Minute tatsächlich noch einmal zurück, nutze nach eigener Ecke die Unordnung im gegnerischen Strafraum und sicherte sich durch den Treffer von Deniz Bindemann einen Punkt am Niederrhein.
"Zum Glück haben wir in der letzten Minute noch das 1:1 gemacht, gerade für den Kopf war der Ausgleich sehr wichtig", resümierte Charlison Benschop, der im Sommer nach mehr als zehn Jahren zu Fortuna zurückgekehrt war und sich der U 23 angeschlossen hatte. "Es ist unser Ziel, dass wir bis zur letzten Minute kämpfen, weiter fußballspielen und nicht aufgeben." Wie wichtig dieser Last-Minute-Treffer für die Moral und den Kampfgeist des gesamten Teams war, zeigte sich in den folgenden Wochen, in denen die Düsseldorfer kontinuierlich in der oberen Tabellenregion mitmischten und nach fünf Spieltagen neben den Sportfreunden Siegen und Gladbachs U 23 zu den einzigen noch ungeschlagenen Mannschaften gehören.
"Als der Spielplan veröffentlicht wurde, gab es um mich herum den einen oder anderen Kommentar, dass das Auftaktprogramm nicht ganz so leicht sei", erzählte Trainer Langeneke. Allein im August traf sein Team auf Rot-Weiß Oberhausen, den FC Gütersloh, den 1. FC Bocholt und Fortuna Köln - allesamt Anwärter auf den Aufstieg in die Dritte Liga. Doch Fortuna ließ sich davon nicht beeindrucken und bezwang Oberhausen (1:0) sowie Gütersloh (3:1). Zwar verspielten die Düsseldorfer gegen Bocholt in den letzten 20 Minuten einen Zwei-Tore-Vorsprung, aber selbst das 2:2 stimmte sie in Summe zufrieden.
Jugendstil um Benschop und Latza
Bemerkenswert war vor allem, dass sich die Rheinländer mit dem 36-jährigen Benschop neben Danny Latza zwar noch einen weiteren erfahrenen Spieler dazuholten, sich aber ansonsten fast nur mit Zugängen aus der eigenen U 19 verstärkten. Neun ehemalige A-Junioren rückten in die U 23 auf, und einige konnten schon innerhalb kürzester Zeit zeigen, dass sie nicht nur Ersatzspieler, sondern echte Alternativen für Trainer Langeneke sind.
Als die Rheinländer bei den formstarken Güterslohern, die in der Woche zuvor Bocholt mit 6:3 geschlagen hatten, gastierten, standen drei der letztjährigen U-19-Spieler in der Anfangsformation. Während Simon Vu bereits in Gladbach und gegen Oberhausen von Beginn an auf dem Platz gestanden hatte, starteten beim 3:1-Sieg in Ostwestfalen auch Noah Nikolaou und Maksym Len. "Ich bin unfassbar stolz auf meine Mannschaft", sagte Langeneke danach. "Wir hatten zwei Regionalliga-Debütanten dabei, die letztes Jahr noch in unserer U 19 gespielt haben. Das, was die beiden und das gesamte Team über 90 Minuten gegen eine Top-Mannschaft der Liga auf dem Platz gebracht haben, war schon richtig gut."
Auch am vergangenen Wochenende gegen den Bonner SC (2:0) setzte Langeneke erneut auf Vu, der sich längst als Leistungsträger etablierte, und Nikolaou, der den zweiten Düsseldorfer Treffer überragend vorbereitete. "Ich glaube, das war die jüngste Mannschaft, die ich als Trainer der U 23 je auf den Platz geschickt habe", erzählte der Trainer. Und mit genau dieser jungen Truppe sprang Fortuna dank des Erfolgs gegen Bonn sogar auf den dritten Tabellenplatz und zog nach Punkten mit dem Tabellenführer aus Siegen gleich.
Am kommenden Samstag (16 Uhr) will die U 23 ihren starken Saisonauftakt, der in der Nachspielzeit im Grenzlandstadion seinen Anfang nahm, bei Fortuna Köln vollenden und mit einem guten Ergebnis gegen die Namenscousine aus der Domstadt in die erste Länderspielpause gehen. Das knackige Auftaktprogramm wäre dann mit viel Bravour gemeistert.
Leah Oldenburg