Drogenhandel: Ehemaliger Drogenboss "El Mayo" bekennt sich vor US-Gericht schuldig

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Ismael Zambada leitete mit dem Sinaloa-Kartell eine der mächtigsten Drogenorganisationen. Nun wurde er wegen Verschwörung zur organisierten Kriminalität verurteilt.

26. August 2025, 4:21 Uhr Quelle: DIE ZEIT, dpa, AP, AFP,

 Ex-Drogenboss Ismael "El Mayo" Zambada hat sich in mehreren Punkten schuldigt erklärt.
Das zuständige Gericht in New York: Ex-Drogenboss Ismael "El Mayo" Zambada hat sich in mehreren Punkten schuldigt erklärt. © Brendan McDermid/​Reuters

Der frühere mexikanische Drogenboss Ismael "El Mayo" Zambada hat sich vor einem US-Gericht schuldig bekannt. Er gestand, mit dem Sinaloa-Kartell über Jahrzehnte hinweg eine der mächtigsten Drogenorganisationen der Welt mit aufgebaut und geleitet zu haben. Das Gericht in New York verurteilte ihn wegen Verschwörung zur organisierten Kriminalität und wegen der Führung einer kriminellen Organisation.

Zambada räumte ein, dass seine Organisation während der Drogenkriege der 1980er- und 1990er-Jahre zahlreiche Menschen tötete, darunter auch Unbeteiligte. Er erkenne das Leid an, das er über Menschen gebracht habe, sagte der Ex-Drogenboss und entschuldigte sich. Über Jahrzehnte soll das Kartell mindestens 1,5 Millionen Kilogramm Kokain in die USA geschmuggelt haben. 

US-Justizministerin Pam Bondi nannte das Schuldbekenntnis einen "bahnbrechenden Sieg" im Kampf der US-Regierung gegen Drogenkartelle. Der 77-Jährige werde "in einem US-Bundesgefängnis sterben, da, wo er hingehört", sagte sie. 

Zambada soll in die USA entführt worden sein

Vor zwei Wochen teilte die Staatsanwaltschaft allerdings mit, dass sie nicht die Todesstrafe für Zambada beantragen werde. Das Gericht kündigte an, eine lebenslange Haftstrafe verhängen zu wollen. Zudem soll Zambada 15 Milliarden US-Dollar an Vermögenswerten abtreten. Das Strafmaß wird offiziell erst am 13. Januar 2026 verkündet.

Das Strafverfahren läuft an demselben Bundesgericht in dem New Yorker Bezirk, in dem auch der berüchtigte Mitgründer des Sinaloa-Kartells, Joaquín "El Chapo" Guzmán, angeklagt und verurteilt wurde. Zwar galt Zambada eher als Stratege und Verhandlungsführer des Kartells, war aber nach Einschätzung der Staatsanwaltschaft auch in schwere Gewaltverbrechen verwickelt. 

US-Ermittler hatten seit mehr als 20 Jahren nach Zambada gefahndet und ein Kopfgeld von 15 Millionen Dollar ausgesetzt. Gefasst wurde er im vergangenen Jahr in Texas, nachdem er dort mit einer Privatmaschine mit Joaquín Guzmán López, einem der Söhne Guzmáns, gelandet war. Zambada sagte danach aus, er sei in eine Falle gelockt, entführt und mit Gewalt in das Flugzeug gezwungen worden. In Sinaloa lieferten sich die beiden verfeindeten Fraktionen des Kartells daraufhin heftige Bandenkriege.

"El Chapo" verbüßt in den USA eine lebenslange Haftstrafe wegen Drogenhandels, Geldwäsche und Waffendelikten. Nach seiner Auslieferung 2016 an die USA hatten seine Söhne die Führung des Kartells übernommen.

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