Ein enger Berater des ehemaligen amerikanischen Präsidenten John F. Kennedy soll einmal gesagt haben: „Wenn die neutrale Schweiz nicht existieren würde, müssten wir sie erfinden.“ 1962 soll das gewesen sein. Lange her. Damals halfen Schweizer Diplomaten mit, während der Kuba-Krise zwischen Washington und Havanna zu vermitteln. Noch bis 2015 übte die Schweiz für die USA ein Schutzmachtmandat in Kuba aus, was bedeutete, dass sie dort Teile der konsularischen und diplomatischen Aufgaben für die Vereinigten Staaten übernahm, da diese auf der Insel selbst keine Botschaft mehr unterhielten. Auch zwischen anderen verfeindeten Staaten vermittelt die Schweiz im Rahmen dieser „Guten Dienste“ bis heute, derzeit für Iran in Ägypten und Kanada, für die USA in Iran, für Ecuador in Venezuela und jeweils gegenseitig für Russland und Georgien sowie Ecuador und Mexiko.
22. Oktober 2025, 15:30 Uhr
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Genf leidet als Stadt der Diplomaten unter den Kürzungen von Donald Trump. Der Nahe Osten und nun sogar Budapest wollen Schauplatz wichtiger Treffen sein. Verliert die Schweiz ihre Rolle als Vermittlerin in internationalen Konflikten?
Von Nicolas Freund, Zürich












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