Obwohl Mainz 05 in diesem Sommer nur einen Stammspieler abgegeben hat, funktioniert die Abstimmung innerhalb der Mannschaft nur noch bruchstückhaft. In den nächsten Übungseinheiten will Trainer Bo Henriksen deshalb am gegenseitigen Vertrauen arbeiten.

Nachdenklich: Sportdirektor Niko Bungert. picture alliance / Eibner-Pressefoto
"Wir müssen uns diese Verbindungen wieder erarbeiten", kündigt Bo Henriksen an. Beim 0:1 gegen RB Leipzig scheiterte Mainz 05 an der eigenen Unfähigkeit, sich Großchancen zu erarbeiten. Während es Nadiem Amiri in seiner Brandrede stark am Wechsel von Top-Stürmer Jonathan Burkardt zu Eintracht Frankfurt festmachte, nimmt Henriksen vor allem die Spieler hinter der Sturmspitze in die Pflicht.
"Wir müssen uns das Zusammenwirken im Mittelfeld wieder erarbeiten. Anfang der vergangenen Saison hatten wir mit Paul Nebel das gleiche Thema", moniert der Fußballlehrer. Henriksen weist darauf hin, dass Phillipp Mwene und William Böving links sowie Anthony Caci und Arnaud Nordin rechts "noch nie zusammengespielt haben". Entsprechend unergiebig waren die Versuche des FSV, Torchancen zu kreieren.
Die Besetzung der Halbräume kam aufgrund von Ausfällen zustande. Nebel fehlte letztmals wegen seiner Rotsperre, ist aber am kommenden Samstag beim FC Augsburg wieder spielberechtigt. Ob Jae-Sung Lee nach seiner Muskelverletzung im Oberschenkel, die er von der Länderspielreise mitbrachte, wieder mittun kann, ist allerdings fraglich. Immerhin besteht die Hoffnung, dass Benedict Hollerbach in den Kader zurückkehrt. Er plagt sich schon länger mit einer ähnlichen Blessur herum.
Unabhängig vom Genesungsprozess der Kandidaten für die Startelf will Henriksen in der neuen Trainingswoche der Abstimmung im Mittelfeld eine gesteigerte Bedeutung beimessen. "Man muss Erlebnisse haben, um das Vertrauen zueinander zu finden. Das benötigt ein bisschen Zeit, dauert aber hoffentlich nicht zu lange", erklärt der Trainer.
"Beim Anrennen in der zweiten Halbzeit hat ein wenig die letzte Power gefehlt. Wir haben es nicht geschafft, hochkarätige Chancen herauszuarbeiten. Wir müssen schauen, wie wir da in Zukunft Lösungen finden", analysiert Sportdirektor Niko Bungert. Der Ex-Profi fühlt sich an vergangene Zeiten erinnert: "In der Bundesliga reicht es oft nicht, wenn man eine ordentliche Leistung zeigt, sondern es muss bei uns immer eine sehr gute Leistung sein, um Punkte mitzunehmen."
Michael Ebert