Die Cellistin Estelle Revaz spielt in der Schweizer Politik mit

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Einen »ersten Sieg« habe Estelle Revaz, 35, errungen, meldete die Genfer Tageszeitung »Le Temps« Anfang Oktober. Revaz vertritt den Kanton seit dem vergangenen Jahr als sozialdemokratische Abgeordnete im Schweizerischen Parlament. Dort wurde ihr Antrag, das Land solle eine Strategie gegen Armut entwickeln, nicht allein von den Abgeordneten des linken Lagers, sondern auch von Teilen der gegnerischen rechtspopulistischen SVP mitgetragen. »Als ich gewählt wurde, habe ich versprochen, dass ich in der Politik wie in der Musik vorgehen werde, dass ich die Menschen dazu bringen werde, gemeinsam zu spielen«, kommentierte Revaz ihren Erfolg.

Sie ist die einzige Künstlerin im Schweizer Parlament, ausgebildet und international erfolgreich am Cello. Zur Politik kam Revaz während Corona, als sie die prekäre Lage der freien Musikerinnen und Musiker umtrieb. Von ihrer Wahl mit dem zweitbesten Ergebnis ihrer Partei im Kanton war sie selbst überrascht: »Ich hatte nicht damit gerechnet und nur eine Nicht-Wahlrede vorbereitet«, so Revaz 2023.

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Estelle Revaz spielt die Stücke auf einem historischen Instrument aus dem Jahr 1679, allerdings mit modernen Metallsaiten. Sie sei sich sicher, auch der Komponist hätte diese Möglichkeit gern genutzt, so Revaz. Das lässt sich kaum nachprüfen. Sicher aber ist: Künstlerisch ist das Album gelungen – ein zweiter Sieg für Revaz.

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