DFB im Sommermärchen-Prozess: Rechtsstreit um WM 2006 geht wohl in nächste Runde

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Das Steuerverfahren um den Sommermärchen-Skandal geht womöglich in die nächste Runde. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat gegen das vom Landgericht Frankfurt/Main verhängte Bußgeld »fristgerecht« Revision eingelegt, wie der Verband auf Anfrage der Nachrichtenagentur SID bestätigte. Zuerst hatte die Süddeutsche Zeitung  unter Berufung auf einen Gerichtssprecher über die Revision berichtet.

Damit könnte die Affäre eine Angelegenheit für den ersten Strafsenat des Bundesgerichtshofes (BGH) werden. Allerdings würden die Karlsruher Richter den Fall aus verfahrenstechnischen Gründen kaum vor Herbst 2026 verhandeln. Sicher ist das aber noch nicht.

»Eine abschließende Beurteilung der weiteren Vorgehensweise wird der DFB, wie angekündigt, nach Zugang und Auswertung der schriftlichen Urteilsgründe vornehmen«, teilte der Verband dem SID mit. Für die Ausfertigung der schriftlichen Begründung hat das Landgericht mehrere Wochen Zeit.

Das Landgericht Frankfurt hatte den DFB im Juni für die Verfehlungen seiner früheren Spitzenfunktionäre zu einer Strafe in Höhe von 130.000 Euro verurteilt. 20.000 Euro davon wurden wegen der zu langen Verfahrensdauer allerdings erlassen. Die Anklage um Oberstaatsanwalt Jesco Kümmel wertete den Richterspruch als Erfolg, rechnete allerdings damals schon mit einer Revision des DFB.

Prozess schien bereits beendet

Dabei schien der seit März 2024 andauernde Prozess um die dubiosen Zahlungsflüsse rund um die WM 2006 schon beendet. »Der DFB ist ein Verlierer«, hatte Richterin Eva-Marie Distler zu ihrem Urteil gesagt und den Verband gnadenlos an den Pranger gestellt. Das Gericht sah eine Steuerhinterziehung als erwiesen an. »Auch der DFB hat mit Schwarzgeldzahlungen hantiert und das korrupte System der FIFA  unterstützt«, sagte Distler.

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