Im australischen Melbourne hat ein Mann die Tür einer Synagoge in Brand gesetzt. Der Anschlag war nicht der einzige Angriff mit möglichem antisemitischem Hintergrund.
6. Juli 2025, 4:43 Uhr Quelle: DIE ZEIT, dpa, AFP, htg
In der australischen Millionenmetropole Melbourne hat ein Mann einen Brandanschlag auf eine Synagoge verübt. Der 34-jährige Mann aus dem Bundesstaat New South Wales wurde am Samstagabend (Ortszeit) im Stadtzentrum gefasst, wie die Behörden mitteilten. Das Motiv der Tat ist noch unklar, die australische Polizei prüft einen möglichen terroristischen Hintergrund.
Der Anschlag ereignete sich am Freitagabend während des jüdischen Ruhetags Schabbat. Etwa 20 Gläubige hatten sich in der Synagoge versammelt, als der Täter die Eingangstür in Brand setzte. Alle Anwesenden konnten den Angaben der Polizei zufolge das Gebäude unverletzt durch einen Hinterausgang verlassen. Das Feuer sei gelöscht worden.
Australiens Premierminister Anthony Albanese und Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu verurteilten die Tat. Sie sei ein "feiger Akt des Antisemitismus", der keinen Platz in der australischen Gesellschaft habe, sagte Albanese. Netanjahu sprach von "antisemitischen Angriffen" und "schweren Hassverbrechen, die ausgerottet werden müssen."
Netanjahu bezog sich neben dem Anschlag auf die Synagoge auch noch auf zwei weitere Zwischenfälle in Melbourne: Eine Gruppe von etwa 20 Personen hatte ein israelisches Restaurant im Stadtzentrum gestürmt und verwüstet. Sie hätten "Tod den (israelischen Streitkräften) IDF" skandiert, berichtete der Sender 9News unter Berufung auf Zeugenaussagen. Zudem wurden im Vorort Greensborough Fahrzeuge in Brand gesetzt und ein Gebäude mit antisemitischen Parolen besprüht, das schon einmal Ziel von entsprechenden Angriffen geworden sei.
In Melbourne, wo mit rund 55.000 Mitgliedern die größte jüdische Gemeinde Australiens lebt, war es bereits Ende vergangenen Jahres zu einem Brandanschlag auf eine Synagoge gekommen.