Die Ägyptologin Verena Lepper leitet künftig die Getty Villa in Los Angeles, wie die Staatlichen Museen zu Berlin am Mittwoch mitteilten.
Die hatte der Ölmagnat J. Paul Getty an der kalifornischen Küste nach dem Vorbild der antiken Villa dei Papiri in Herculaneum erbauen lassen, um seine riesige Sammlung antiker Schätze zu beherbergen. Getty, der gemeinhin als »eines der großen Ekel des Jahrhunderts« galt, stellte seine Sammlung schließlich als J. Paul Getty Museum der Öffentlichkeit zur Verfügung. Die Antikensammlung der Getty Villa ist eine der weltweit renommiertesten.
Verena Lepper war seit 2008 als Kuratorin am Ägyptischen Museum und der Papyrussammlung der Staatlichen Museen tätig und zuständig für eine Sammlung von 30.000 ägyptischen und orientalischen Papyri. In der Pressemitteilung der Stiftung Preußischer Kulturbesitz heißt es, sie habe bedeutende internationale Ausstellungen und Forschungsprojekte in Deutschland und im Ausland geleitet und kuratiert, darunter in Doha und Abu Dhabi sowie an der Harvard University. Zudem ist sie aktuell auch Direktorin des Instituts für Altorientalische und Hellenistische Religionsgeschichte an der Berliner Humboldt-Universität.
Lepper hat laut der Stiftung 20 Bücher über ägyptische und orientalische Papyri, Sprache und Religion sowie Literatur- und Kulturgeschichte, Wissenschaftsgeschichte und Kunst veröffentlicht. Um die Kulturdiplomatie zwischen der arabischen Welt und Deutschland voranzutreiben, gründete sie die Arab-German Young Academy of Sciences and Humanities (AGYA), die sie seit 2013 leitet. Sie ist Mitglied mehrerer Ausschüsse und Aufsichtsräte, die sich mit Kultur- und Wissenschaftspolitik befassen.
Die Berufung nach Los Angeles sei für sie eine große Ehre, sagte Lepper: »Die Getty Villa ist ein einzigartiger Ort, der weltberühmte Objekte, Architektur und Gärten vereint, in der Villa dei Papiri.« Mit einem außergewöhnlichen Team hoffe sie, das Bewusstsein für die Relevanz der Vergangenheit zu unterstützen und Akzeptanz für verschiedene Kulturen in Gegenwart und Zukunft zu fördern.