Deshalb will Magath HSV-Präsident werden

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Als der amtierende und im Sommer scheidende HSV-Präsident Marcell Jansen gewählt wurde, geschah dies seinerzeit ohne Gegenkandidaten. Wenn auf der Mitgliederversammlung am 21. Juni dessen Nachfolger bestimmt wird, ist die Auswahl groß - und ein echter Überraschungskandidat darunter: Felix Magath.

 Felix Magath.

Hat den HSV immer noch im Blick: Felix Magath. picture alliance/dpa

Der nach Uwe Seeler wohl bedeutendste HSVer aller Zeiten hat am Donnerstag schriftlich seine Bewerbung beim HSV-Beirat eingereicht und will sich gemeinsam mit seinem früheren Torhüter und Kapitän Richard Golz im Team zur Wahl stellen. Ein echter Paukenschlag kurz vor Ostern!

In einer Pressemitteilung erklärt das prominente Duo den offiziellen Plan dahinter: Sie wollten das Vereinsleben als gesellschaftliche Bedeutung besonders fördern und sich daher engagieren. "Ein großer Verein wie der HSV muss seine Jugend bestmöglich unterstützen - in jeder Abteilung. Wir wollen Talente nicht nur ausbilden, sondern sie als festen Bestandteil der Mannschaften verankern und zur Identität des Vereins machen", sagt der 71-Jährige. Es ist die offizielle Begründung für die Kandidatur. Aber klar ist: Das Amt könnte ihm auch Einfluss bescheren.

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Die Vereinslegende war schon drei Mal auf dem Sprung zurück

Pikant an der Kandidatur von Magath ist: Er war in der Vergangenheit schon mehrfach (2007, 2014 und 2017) für unterschiedliche Funktionen auf dem Sprung zurück zu "seinem HSV". In einem großen kicker-Interview im Mai 2023 hatte er gesagt, dass es aus seiner Sicht aus einem ganz entscheidenden Grund nicht geklappt hat: "Es gab leider immer Personen, die ihre eigenen Interessen über die des HSV gestellt haben, um ihre eigenen Positionen nicht zu gefährden."

Offen räumte er ein: "Es schmerzt, natürlich. Dreimal wurde ich von HSV-Verantwortlichen angesprochen, und ich habe dreimal meine Bereitschaft erklärt, zu helfen. Und dreimal wurde anders entschieden."

Im vergangenen Sommer hatte Magath Interesse am Job des Sport-Vorstandes als Nachfolger von Jonas Boldt angemeldet, den Posten bekam aber Stefan Kuntz. Auch deshalb will er nun über einen anderen Weg zurück, und brisant ist: Bei einer erfolgreichen Wahl zum Präsidenten des HSV e.V. bekäme er ziemlich sicher einen Platz im Aufsichtsrat, wäre damit Kontrolleur von Kuntz. Klar ist: In dieser Funktion hätte er deutlich mehr Einfluss auf den Profi-Bereich als im Präsidentenamt.

Mehr als 30 Kandidaten

Die Bewerbungsfrist für mögliche Kandidaten zur Präsidentenwahl endet am 2. Mai. Mehr als 30 Kandidaten sollen beim Beirat bereits ihre Bewerbung eingereicht haben. Darunter sind unter anderem die amtierenden Vize-Präsidenten Michael Papenfuß und HSV-Legende Bernd Wehmeyer sowie Beachvolleyball-Olympiasiegerin Laura Ludwig - und seit diesem Donnerstag auch Magath und Golz.

Sebastian Wolff

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