Der US-Überblick am Morgen: Trump deutet Krankheitsvertuschung an, Demokraten gegen Jet-Geschenk

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Der US-Präsident legt nahe, sein Vorgänger Biden könnte seine Krebsdiagnose verschwiegen haben. Ein Gesetz soll Trumps Jet-Geschenk aus Katar verhindern. Der US-Überblick

20. Mai 2025, 5:16 Uhr Quelle: ZEIT ONLINE, Reuters, dpa, AFP,

 US-Präsident Donald Trump im Oval Office im Weißen Haus
US-Präsident Donald Trump im Oval Office im Weißen Haus © Manuel Balce Ceneta/​AP/​dpa

Trump deutet mögliche Vertuschung von Bidens Krebserkrankung an

US-Präsident Donald Trump hat eine mögliche Vertuschung der Krebserkrankung seines Vorgängers Joe Biden nahegelegt. Er sei "überrascht", dass die Öffentlichkeit "nicht schon viel früher" über den Zustand seines Vorgängers informiert worden sei, sagte Trump vor Journalisten und Journalistinnen im Weißen Haus. Mit Blick auf die aggressive Form von Bidens Prostatakrebs wies er darauf hin, dass es "lange dauert, bis man in diese Situation kommt, bis man ein neuntes Stadium erreicht". Trump verlangte außerdem Aufklärung, ob es sich bei Bidens behandelndem Arzt um den gleichen Mediziner handele, der dem Demokraten zuvor volle kognitive Leistungsfähigkeit bescheinigt habe. Beweise für die Vermutungen legte der US-Präsident nicht vor. Bidens Büro hatte zuvor öffentlich gemacht, dass beim Ex-Präsidenten Prostatakrebs diagnostiziert worden sei.

US-Demokraten wollen Jet-Geschenk an Trump aus Katar unterbinden

Die US-Demkoraten wollen verhindern, dass US-Präsident Donald Trump ein Luxusflugzeug aus Katar als Geschenk entgegennimmt. Der demokratische Minderheitsführer im US-Senat, Chuck Schumer, brachte einen Gesetzesentwurf ein, der es den USA verbieten würde, Steuergelder auszugeben, um das etwa 400 Millionen US-Dollar teure Flugzeug zur Präsidentenmaschine Air Force One umzubauen. Es gebe absolut keine Art der Aufrüstung, die garantieren könne, dass die Boeing 747 sicher sei, teilte Schumer mit. Die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, sagte am Montag (Ortszeit), dass das Flugzeug "unter Einhaltung aller rechtlichen und ethischen Verpflichtungen angenommen wird".

Trump-Regierung will Familie getöteter Kapitolstürmerin entschädigen

Die Regierung von US-Präsident Donald Trump will nach Medienberichten fast fünf Millionen US-Dollar (4,4 Millionen Euro) an die Familie einer Frau zahlen, die am 6. Januar 2021 beim Sturm auf das Kapitol erschossen wurde. Das sehe ein Vergleich vor, auf den sich die Regierung und die Familie von Ashli Babbitt geeinigt hätten, berichteten die Washington Post und der Sender CBS News am Montag übereinstimmend. Babbitts Familie hatte ursprünglich sogar 30 Millionen US-Dollar Entschädigung verlangt. Die Frau hatte mit anderen radikalen Trump-Anhängern den Kongress gestürmt, als dort der Sieg des Demokraten Joe Biden gegen den Republikaner bei der Präsidentschaftswahl formell bestätigt werden sollte.

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US-Gericht erklärt Übernahme von Friedensinstitut für rechtswidrig

Ein Bundesgericht hat die Übernahme des U.S. Institute of Peace (USIP) durch die US-Regierungsbehörde Department of Government Efficiency (DOGE) für unrechtmäßig erklärt. Das vom US-Kongress gegründete und finanzierte Institut sei illegal mit "roher Gewalt, unterstützt von Polizeibeamten dreier verschiedener lokaler und bundesstaatlicher Behörden" übernommen worden, urteilte die zuständige Richterin Beryl Howell. Im März hatte die von Techmilliardär Elon Musk geleitete Regierungsbehörde die Kontrolle über das Institut übernommen. Damals hatten Mitarbeiter der Organisation die Türen des Gebäudes verschlossen, um Mitglieder von DOGE am Betreten zu hindern. Daraufhin hatte die örtliche Polizei die Leitung der Organisation, einschließlich ihres Präsidenten, des Gebäudes verwiesen.

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US-Gericht ermöglicht vorerst Abschiebungen von Venezolanern

Hunderttausende als schutzbedürftig eingestufte Venezolaner und Venezolanerinnen in den USA dürfen einer Entscheidung des Obersten Gerichtshofs zufolge grundsätzlich abgeschoben werden. Der Supreme Court gab damit im Streit um die Aufhebung eines temporären Schutzes für die Venezolaner der US-Regierung recht. Dabei geht es um rund 350.000 Einwanderer aus Venezuela, die bislang aufgrund einer Anordnung der vorigen Regierung unter Präsident Joe Biden ohne das Risiko einer Abschiebung in den USA lebten. Heimatschutzministerin Kristi Noem hatte im Februar dieses Jahres entschieden, den Schutzstatus für einen bestimmten Teil der Migranten ab Anfang April aufzuheben. Ein Richter eines Bundesgerichts in San Francisco blockierte die Entscheidung aber, woraufhin die Regierung einen Eilantrag beim Supreme Court in Washington einbrachte.

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Erste Migranten nutzen Regierungsprogramm zur "Selbstabschiebung"

In den USA nutzten erste Einwanderer das Angebot der Regierung von Präsident Donald Trump, sich gegen 1.000 Dollar (883 Euro) "selbst abzuschieben". Wie das Heimatschutzministerium mitteilte, befanden sich an Bord des am Montag in Houston im Bundesstaat Texas gestarteten "freiwilligen Charterflugs" nach Südamerika 64 irreguläre Migranten. 38 von ihnen wurden demnach nach Honduras geflogen, weitere 26 reisten nach Kolumbien. US-Präsident Trump hatte zuvor ein Regierungsprogramm in Kraft gesetzt, mit dem irreguläre Einwanderer mit Geld zum freiwilligen Verlassen des Landes bewegt werden sollen.

Trump unterzeichnet Gesetz gegen "Racheporno"-Bilder

In den USA ist das Veröffentlichen intimer Aufnahmen ohne Zustimmung der Gezeigten künftig verboten. US-Präsident Donald Trump unterzeichnete am Montag ein Gesetz gegen sogenannte Rachepornografie (Englisch: revenge porn), das der Kongress nach seinem Amtsantritt mit großer Mehrheit beschlossen hatte. Auch mit Künstlicher Intelligenz (KI) erstellte Bilder sind betroffen. Seit dem Aufkommen von KI-Bildern würden "unzählige Frauen mit Deepfakes und anderen expliziten Bildern belästigt, die gegen ihren Willen verbreitet werden", sagte Trump bei einem Auftritt mit seiner Frau Melania im Weißen Haus. Wer absichtlich intime Bilder ohne Zustimmung der Betroffenen verbreite, müsse nun mit einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren rechnen, sagte Trump.

Eine Chronik der Arbeit der US-Regierung unter Donald Trump seit ihrem Amtsantritt finden Sie hier.

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