"Deadbeat" heißt das neue Album von Kevin Parker alias Tame Impala. Es klingt leider so, als hätte er bei der Aufnahme verzweifelt versucht, sich nicht zu langweilen.
23. Oktober 2025, 14:40 Uhr
Ein deadbeat dad ist ein Vater, der seine Kinder vernachlässigt, seine Alimente nicht zahlt, leere Versprechungen macht, zu spät zur Einschulung kommt, Geburtstage vergisst. Diese Art Arschgesicht halt. Deadbeat ist das neue Album von Kevin Parker beziehungsweise von Tame Impala, und das Cover ziert seine Tochter, Peach. Sie schaut fasziniert auf eine Welt, die sich in ihren Augen spiegelt, Parker drückt seine Nase in ihre Wange – nicht deadbeat, sondern eher Vollzeitdad, sagt dieses Cover.
Die bisherigen vier Alben von Tame Impala waren mit Covern illustriert, auf denen die Welt abgebildet war: bei Innerspeaker durch ein gleißendes Kaleidoskop gesehen, bei Lonerism durch Trennstäbe, beide in psychedelischen Farben: eine verzerrte, warm leuchtende Welt. Dann, als Parker sich von der Psychedelik mehr dem Synthpop zuwandte, wandelten sich die Farben der Cover: Currents zeigte eine Stahlkugel, die den Raum verbiegt, The Slow Rush ein versandetes Zimmer, innen ganz rot, draußen ein Fetzen blasser blauer Himmel. Zahlt Parker dem Himmel Alimente? Denn mit den Coverwelten hat er auf Deadbeat auch Schlagzeug und Gitarren zurückgelassen und sich dem House in die schwitzigen Arme geworfen. Oder es zumindest versucht. Tschüss, Synthpop, wir sehen uns nach deinem Abitur. Ruf Oma an, wenn du Geld brauchst.

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