Corti: KI-Assistent aus Dänemark auch für deutsches Gesundheitswesen verfügbar

vor 2 Tage 1

Das 2016 in Kopenhagen gegründete Unternehmen Corti nimmt seine für das Gesundheitswesen konzipierte KI-Plattform auch in Deutschland in Betrieb. Corti hat ein eigenes Sprachmodell (Large Language Model, LLM) entwickelt, das mit über 100 Millionen Patienteninteraktionen trainiert wurde. Der "Co-Pilot" von Corti soll, ähnlich wie Microsofts Copilot oder Jamedas KI-Assistenten, beim Arzt-Patienten-Gespräch mithören und Ärzten bei ihren Dokumentationspflichten helfen.

Die KI-Plattform soll dazu beitragen, dem Personal Arbeit abzunehmen, indem sie den Verwaltungsaufwand bei Konsultationen, Patientenaufnahmen, Visiten und Notfällen reduziert. Gleichzeitig verspricht Corti, die Fehlerquote in der klinischen Dokumentation zu senken. Für eine "schnelle Akzeptanz auf dem deutschen Markt" arbeitet Corti nach eigenen Angaben mit Partnern zusammen. Dazu zählen unter anderem der Anbieter für medizinische Dokumentation, AlsterText und "Kumi Health", ein Anbieter für Ressourcenmanagement.

Landesweit steht die Plattform nach Angaben von Corti insgesamt über 60.000 medizinischen Fachkräften zur Verfügung. Die Notfallambulanz des Eichsfeld-Klinikums in Thüringen sei dabei eine der ersten Einrichtungen gewesen, welche die Plattform implementiert hat.

"Während der Arzt mit dem Patienten spricht, erfasst, organisiert und ordnet der Co-Pilot Informationen den richtigen Bereichen wie Diagnostik und Labor zu", erklärte Dušan Trifunović, Chefarzt am Klinikum Eichsfeld. Das Klinikum plant, Corti in allen Abteilungen zu integrieren, vom OP bis zur Pflege, um so den Teams und dem gesamten Krankenhaus erhebliche Fortschritte zu bringen.

Frag einen Arzt.

(Bild: Jameda)

Ferner gibt es auch bei Jameda Neuigkeiten. Mit "Frag einen Arzt" sollen Patienten kostenlos die Möglichkeit erhalten, Gesundheitsfragen anonym und kostenfrei an verifizierte Ärzte zu richten. Auf der Website können Patienten ihre Gesundheitsfragen stellen – Fachärzte antworten dann innerhalb von 48 Stunden. Die Fragen und Antworten werden dann veröffentlicht. Dieses Angebot zielt darauf ab, den Patienten eine sichere Beratungsalternative zu bieten, da 62 Prozent der Patienten laut Jameda häufig auf unseriöse Informationsquellen stoßen.

Eine Ärztin beantwortet eine Frage zur Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln.

(Bild: Jameda)

Die Ärzte können ihre Antworten mit einer Einladung zu einem Praxisbesuch verknüpfen. Das Angebot soll ihre Sichtbarkeit im Internet erhöhen. Für Dr. Uwe Kalinka, Facharzt für Allgemeinmedizin, sei das Tool eine gute Möglichkeit, Patienten kurzfristig zu helfen und gleichzeitig auf seine Qualifikationen aufmerksam zu machen. "Frag einen Arzt" soll jedoch nicht die persönliche Sprechstunde ersetzen, sondern Patienten ermutigen, bei ernsten Beschwerden einen Arzt aufzusuchen. Andere Plattformen bieten mit Online-Fragebögen zwar ebenfalls eine kurzfristige Behandlung, bergen jedoch das Risiko von Medikationsfehlern.

(mack)

Gesamten Artikel lesen