Die Pianisten schwitzen, im Publikum herrscht Ringkampf-Atmosphäre, und die Musik macht einen glücklich und verrückt. Ein Besuch in Warschau beim wichtigsten Klavier-Wettbewerb der Welt
Aus der
ZEIT Nr. 45/2025
Aktualisiert am 22. Oktober 2025, 18:41 Uhr
Artikelzusammenfassung
David Khrikuli betritt die Bühne des Internationalen Chopin-Wettbewerbs mit musikalischer Ungeduld und einem Hauch von Verachtung für die virtuosen Läufe. In Warschau dreht sich drei Wochen lang alles nur um Chopin, während die Faszination für den Wettbewerb ungebrochen ist. Die Verehrung für den polnischen Nationalheiligen Chopin zeigt sich nicht nur im Konzertsaal, sondern auch im Alltag der Polen. Trotz nervenaufreibender Bedingungen und einer Zerreißprobe für die Pianisten, gewinnt am Ende Eric Lu den Wettbewerb souverän. Die Atmosphäre im Saal ist gespannt, die Entscheidung der Jury wird mit gemischten Reaktionen aufgenommen.
Diese Zusammenfassung wurde mithilfe von Künstlicher Intelligenz erstellt. Vereinzelt kann es dabei zu Fehlern kommen.
Und dann betritt David Khrikuli die Bühne, wartet kaum den Begrüßungsapplaus ab und legt mit einer äußerst musikalischen Ungeduld los. Als einziger Kandidat trägt er Smoking, die Schleife lugt unterm altmodischen Vatermörder hervor. Sein Anschlag klingt recht nach Ancien Régime. Die virtuosen, für Pianisten eigentlich so dankbaren Läufe spielt er fast ein wenig verächtlich weg, als seien sie unter seiner Würde, und nebenher produziert er auch noch falsche Töne. Allerdings mit so viel Geschmack, dass die schon wieder richtig klingen.