In Texas haben heftige Regenfälle eine Sturzflut ausgelöst, die unter anderem ein Feriencamp in Kerr County überschwemmt und zahlreiche Hütten fortgeschwemmt hat. Rund zwei Dutzend Menschen, überwiegend Mädchen aus dem Camp, werden vermisst. Ihre verzweifelten Eltern posteten Fotos ihrer Töchter in sozialen Netzwerken in der Hoffnung, so Hinweise auf deren Verbleib zu finden.
In der Region nahe der Großstadt San Antonio finden jedes Jahr zahlreiche Sommercamps statt, die Tausende Kinder anziehen. In der Nacht wurde die Gegend vom Guadalupe River überspült, nachdem zuvor rund 45 Minuten heftiger Starkregen gefallen war.
»Betet auf Knien, dass wir diese jungen Mädchen finden«
Bislang sind mindestens 24 Tote durch die Fluten bestätigt, mindestens 23 Menschen werden noch vermisst, die meisten von ihnen Teilnehmerinnen des christlichen Mädchencamps Mystic am Flussufer der Stadt Hunt. Die Zahlen stammen aus Aussagen des Sheriffs von Kerr County, Larry Leitha.
»Ich bitte die Menschen in Texas, ernsthaft zu beten«, sagte Vizegouverneur Dan Patrick. »Betet auf Knien, dass wir diese jungen Mädchen finden.«

Vizegouverneur Dan Patrick
Foto: Bob Daemmrich / ZUMA Press Wire / IMAGOEinige Menschen aus dem Camp hätten sich selbst vor den Fluten in Sicherheit bringen können und seien auf der Suche nach Schutz in höher gelegene Gebiete gelaufen, berichteten Wildhüter, die am Freitagabend (Ortszeit) zum Unglücksort geeilt waren. Viele dieser Menschen wurden per Helikopter aus dem überschwemmten Camp gerettet, andere mithilfe eines Seils evakuiert.
So auch ein dreizehnjähriges Mädchen, das berichtete, es sei von Donnergrollen und Wasser, das gegen die Fenster ihrer Hütte prasselte, gegen 1.30 Uhr morgens aus dem Schlaf gerissen worden. Sie sei schnell aufgestanden und mit ihren Mitbewohnerinnen durch das Hochwasser gewatet, um zu einer höheren Stelle zu gelangen, erzählte die Dreizehnjährige nach ihrer Rettung.
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Die jüngeren Kinder waren offenbar am Flussufer untergebracht
Den Angaben nach lagen die Hütten der älteren Mädchen auf dem Gelände an erhöhter Stelle, dem sogenannten Senior Hill. Die Unterkünfte für jüngere Campteilnehmerinnen befanden sich demnach am Flussufer. Sie wurden laut Augenzeugen als Erstes überflutet.
»Das Lager wurde völlig zerstört«, sagte die Dreizehnjährige weiter. »Es war wirklich beängstigend. Alle, die ich persönlich kenne, sind noch da, aber ich weiß von einigen Vermissten, und wir haben keine Ahnung, wo sie sind.« Ihrer Schilderung nach hätten Rettungskräfte für sie und andere, die mit ihr ausharrten, ein Seil gespannt, an dem entlang sie durch das Hochwasser in Sicherheit waten mussten. Dabei hätten sie teilweise bis zu den Knien im Wasser gestanden.

Überflutetes Camp in Kerrville
Foto: City of Kerrville / ZUMA Press Wire / IMAGODie Mutter des Mädchens erzählte, ihr Sohn sei in der Nähe in einem anderen Camp gewesen und ebenfalls gerettet worden. Ein Betreuer dort sei aufgewacht und habe festgestellt, dass die Hütte unter Wasser stand, das schnell anstieg. Er habe schnell ein Fenster geöffnet und den Jungen geholfen, hinauszuschwimmen, so die Mutter. Das betroffene Camp teilte später über Instagram mit, dass alle Teilnehmenden und Mitarbeitenden dort in Sicherheit seien.
»Meine Kinder sind in Sicherheit, aber zu wissen, dass andere noch vermisst werden, zerfrisst mich einfach bei lebendigem Leib«, sagte die Mutter weiter.
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Bilder im Netz sollen Aufnahmen aus überflutetem Camp zeigen
Dutzende Familien berichteten in lokalen Facebook-Gruppen, sie hätten Anrufe von Behörden erhalten, in denen ihnen mitgeteilt wurde, dass ihre Töchter noch nicht gefunden worden seien. Allein in Camp Mystic befanden sich zum Unglückszeitpunkt den Angaben nach rund 750 Teilnehmende.
Fotos in sozialen Netzwerken, die sich zunächst nicht verifizieren ließen, zeigten Augenzeugen zufolge Szenen aus dem überfluteten Camp.
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Reportern zufolge standen am Freitagabend mehr als hundert Menschen auf dem Gelände einer Grundschule im nahe gelegenen Ingram und warteten darauf, ihre Angehörigen aus den Bussen steigen zu sehen, die die Evakuierten dort absetzten. Ein junges Mädchen in einem Camp-Mystic-T-Shirt stand in weißen Socken in einer Pfütze und schluchzte in den Armen ihrer Mutter.
Camp Mystic liegt auf einem Streifen, der als »Flash Flood Alley« bekannt ist, sagte Austin Dickson, CEO der Community Foundation of the Texas Hill Country, einer wohltätigen Stiftung, die Spenden sammelt, um gemeinnützige Organisationen bei der Katastrophenhilfe zu unterstützen. »Wenn es regnet, sickert das Wasser nicht in den Boden«, so Dickson. »Es rauscht den Hügel hinunter.«
Einen Tag zuvor hatten staatliche Behörden vor potenziell tödlichen Wetterereignissen gewarnt. Der Nationale Wetterdienst hatte für die Region 7,5 bis 15 Zentimeter Regen vorhergesagt, tatsächlich fielen jedoch 25 bis 20 Zentimeter. Der Pegel des Guadalupe River stieg in den frühen Morgenstunden innerhalb von etwa 45 Minuten auf knapp 8 Meter an.
Behördenangaben nach konnten bislang 237 Menschen gerettet werden.