In drei von vier Spielen kassierte Borussia Dortmund keinen Gegentreffer - war von Heidenheim und Co. aber auch wenig gefordert. Nun wartet Juventus Turin.

Drei von fünf zu Null: Daniel Svensson, Waldemar Anton und Julian Ryerson. IMAGO/Steinsiek.ch
Handgestoppte acht Sekunden waren es zwischen der Einwechslung von Filippo Mane in der Nachspielzeit und dem Schlusspfiff der Dortmunder Partie beim 1. FC Heidenheim. Große Akzente konnte der junge Innenverteidiger in der Zeit wenig überraschend nicht setzen, er dürfte den Mini-Einsatz aber als kleinen Stimmungsaufheller genommen haben, nachdem die Partie vorher für ihn eher frustrierend verlaufen war.
Ryerson darf wohl erneut starten
Nach der abgesessenen Rotsperre des Italieners bekam ohne den angeschlagenen Aaron Anselmino (muskuläre Probleme) zunächst Rechtsverteidiger Julian Ryerson von Trainer Niko Kovac den Vorzug als rechter Part der Dreierkette, für den Norweger kam dann sogar noch der Sechser Salih Özcan vor Mane ins Spiel. Das Vertrauen in den Youngster scheint nach dessen schwachen Auftritt beim FC St. Pauli (kicker-Note 5,5) nicht mehr so groß zu sein wie zu Saisonbeginn, als er zweimal in der Startelf stand.
In Turin dürfte die Dreierkette wieder so besetzt werden wie in Heidenheim. Anselmino, dessen auffälliges Debüt gegen Union Berlin ihm bei völliger Fitness erst einmal den Platz neben Waldemar Anton und Ramy Bensebaini gesichert haben sollte, wird zwar wohl in den Kader zurückkehren, nach der Pause aber zunächst auf der Bank Platz nehmen.
Anton und Bensebaini überzeugen
Die beiden Routiniers sind ohnehin gesetzt. Anton überzeugt in der laufenden Saison bisher als umsichtiger Mittelmann der Kette, der viele Bälle erläuft und defensiv bis auf wenige Ausnahmen souverän Bälle abläuft und klärt. Auch Bensebaini überzeugt bisher, spielt gute lange Pässe und bringt gegen den Ball seine Stärken in der Aggressivität und Körperlichkeit ein.
Ryerson dagegen gab in Heidenheim ein durchwachsenes Bild ab. Offensiv glänzte er mit einer Torvorlage und dem vorletzten Pass auf Karim Adeyemi beim zweiten Treffer, defensiv offenbarte er allerdings auch Schwächen bei schnellen Umschaltsituationen und im Stellungsspiel.
Eine Dauerlösung als Innenverteidiger wird er nicht werden, zumal neben Anselmino auch Nico Schlotterbeck, Niklas Süle und Emre Can im Laufe des Herbstes wieder zur Verfügung stehen sollten. Der Champions-League-Auftakt bei Juventus Turin am Dienstag (21 Uhr, LIVE! bei kicker) wird nun aber die Bewährungsprobe für die aktuelle Besetzung.
In drei von vier Pflichtspielen blieb der BVB bisher ohne Gegentreffer. Allerdings: Rot-Weiss Essen, Union Berlin und Heidenheim forderten die Dortmunder Defensive bislang extrem wenig. Bei St. Pauli waren es aufgrund individueller Fehler und des Platzverweises gegen Mane allerdings direkt drei gegnerische Tore.
Patrick Kleinmann