Der Netzbetreiber O2 Telefónica will zusammen mit dem Infrastrukturanbieter 5G Synergiewerk beim Ausbau des 5G-Netzes neue Wege beschreiten. Zusätzlich zu großen Funkmasten sollen für bessere Netzkapazitäten bundesweit herkömmliche Straßenlaternen zu 5G-Mobilfunkstandorten aufgerüstet werden.
Laut Netzbetreiber soll mit diesem Vorgehen die Kapazität des Mobilfunknetzes für Smartphone-Nutzer und Gewerbetreibende in belebten Innenstädten als auch in touristischen Regionen verbessert werden. In der ersten Ausbauphase konzentrieren sich die Unternehmen in diesem Jahr auf die 25 größten Städte. Die langfristigen Pläne sollen noch "weit darüber hinaus" gehen.
"Smart Poles": 50 5G-Laternen bis Ende 2025
Die ersten sogenannten "Smart Poles" wurden bereits als Pilotprojekt in Frankfurt am Main, Köln und Würzburg in Betrieb genommen. Bis Ende des Jahres sollen 50 weitere dieser 5G-Straßenlaternen funken. 5G Synergiewerk handelt dafür Verträge mit den Stadtverwaltungen aus.
Der Plan sieht vor, weitere 5G-Leuchten in Frankfurt am Main in Betrieb zu nehmen. Schon im Mai sollen diese am Kornmarkt, Nibelungenplatz und der Mainzer Landstraße das O2-Netz verbessern. Weitere Leuchten sollen in Köln (am Heumarkt), Hannover (am Maschsee) und Stuttgart (am Bopser) errichtet werden.
Bei der Planung des bundesweiten Ausbaus spielen O2 Telefónica zufolge auch Großveranstaltungen eine Rolle. Daher sollen etwa in München rund um die Theresienwiese 5G-Straßenleuchten in Betrieb genommen werden. Zudem sollen in Düsseldorf 5G-Laternen an den Rheinbrücken unter anderem während der Rheinkirmes für ein besseres Mobilfunknetz sorgen. In Hamburg sei der Plan, mit den 5G-Straßenleuchten rund um das Heiligengeistfeld höhere Netzkapazitäten zu bieten. Ebenso plant der Netzbetreiber, touristische Hochburgen an Nord- und Ostsee als auch am Bodensee mit 5G-Leuchten auszustatten.
5G-Straßenlaternen benötigen Glasfaser
Für die Installation einer 5G-Straßenleuchte tauscht O2-Partner 5G Synergiewerk die vorhandenen Laternen durch einen "Smart-Pole" aus. Diese Masten beherbergen die bestehende Beleuchtung oder neue LED-Leuchten als auch die Netztechnik. Die Funktechnik wird mit einer Glasfaserleitung verbunden, die bisweilen noch verlegt werden muss.
Vollkommen neu ist die Idee nicht: Neben Testläufen von O2 Telefónica erprobt auch Vodafone schon seit einer Weile solche 5G-Lampenmasten in Köln zusammen mit dem Unternehmen Smart Cells. Vodafone und die Deutsche Telekom setzen außerdem auf Litfaßsäulen als Antennenstandorte. Allein in Berlin hat die Telekom schon bis 2021 200 Litfaßsäulen mit Mobilfunktechnik versehen.
(afl)