»Es muss auf jeden Fall eine Struktur bei der Bundeswehr geschaffen werden, die eine zügige Rückkehr zur Wehrpflicht möglich macht. Das geht nicht von heute auf morgen, aber wir müssen mit den Vorbereitungen beginnen«, sagte Spahn der »Rheinischen Post« laut einem Vorabbericht.
Die Bundesrepublik müsse wieder verteidigungsfähig werden. Dazu gehörten auch bis zu 60.000 zusätzliche Soldatinnen und Soldaten für die Bundeswehr. Sollte das über Freiwilligkeit gelingen, sei das gut. »Aber mein Eindruck ist, dass wir die Wehrpflicht dafür brauchen werden«, sagte Spahn demnach.
Auf die Frage der Zeitung, ob es auch eine Wehrpflicht für Frauen geben müsse, antwortete Spahn laut dem Vorabbericht: »Wenn die alte Wehrpflicht wieder eingesetzt wird, dann gilt sie nur für Männer. So steht es im Grundgesetz, ansonsten muss man die Verfassung ändern. Für die nächsten vier Jahre sehe ich das nicht.«
60.000 zusätzliche Männer und Frauen für aktive Truppe
Auch Bundeswehrverbands-Chef André Wüstner hatte der schwarz-roten Koalition geraten, schon jetzt die Weichen für eine mögliche Wiedereinführung der Wehrpflicht zu stellen. Um die erhöhten Nato-Ziele zu erreichen, müsse der freiwillige Dienst zudem attraktiver werden, sagte Wüstner. Er meldete Zweifel an, dass es nur auf der Grundlage von Freiwilligkeit gelingen werde, bis zu 60.000 zusätzliche Männer und Frauen für die aktive Truppe zu gewinnen.