In einem Prozess um den jahrelangen organisierten Missbrauch von zwei Minderjährigen in den Nullerjahren hat ein britisches Gericht sieben Männer der Vergewaltigung schuldig gesprochen. Den Tätern stünden »lange Haftstrafen« bevor, sagte der Richter Jonathan Seely am Freitag in Manchester. Der Fall ist Teil einer Serie von organisierter sexualisierter Gewalt durch Täter südasiatischer Herkunft, die in Großbritannien zu Kontroversen führte.
Polizei hat historische Fälle neu aufgerollt
In den Jahren 2001 bis 2006 sollen die Angeklagten laut Staatsanwalt Rossano Scamardella zwei Mädchen ab dem Alter von 13 Jahren wiederholt missbraucht haben. »Sie waren Kinder, die für Sex herumgereicht, missbraucht, erniedrigt und dann weggeworfen wurden«, sagte Scamardella. Die Taten wurden im Rahmen einer von der Polizei Manchester eingeleiteten Untersuchung historischer Missbrauchsfälle aufgedeckt.
Beide Mädchen kämen aus schwierigen Verhältnissen und erhielten von den Beschuldigten Drogen aller Art, wie »The Guardian« berichtet. Die Verbrechen hätten in verschmutzten Wohnungen, in Autos, auf Parkplätzen oder in stillgelegten Lagerhäusern stattgefunden.
In mehreren Gerichtsprozessen waren zuvor Dutzende Männer in Großbritannien vor allem aus muslimisch geprägten Ländern Südasiens verurteilt worden, weil sie über Jahrzehnte hinweg mehr als 1500 Mädchen und junge Frauen missbraucht hatten. Die Opfer waren oft weiße, schutzbedürftige Minderjährige aus prekären Elternhäusern.
Medienberichte legten später ein Versagen von Polizei und Sozialarbeitern offen. Diesen war es – aus Angst, rassistisch zu erscheinen – in vielen Fällen nicht gelungen, dem organisierten Missbrauch Einhalt zu gebieten.