Bundeswaldinventur: Deutscher Wald ist zu Kohlenstoffquelle geworden

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Wegen klimabedingter Schäden gibt der Wald inzwischen mehr Kohlenstoff ab, als er aufnehmen kann. Der Wald sei mittlerweile zu einer »Kohlenstoffquelle« geworden, sagte Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) in Berlin bei der Vorstellung der neuen Bundeswaldinventur. »Das bedeutet, der Verlust an Biomasse ist durch Stürme und Dürre sowie Käferbefall größer als der Zuwachs an lebender Biomasse.«

Die Auswirkungen der Klimakrise machten sich ganz real bemerkbar. »Die Folge davon: Der deutsche Wald hilft uns nicht mehr in dem Maße, wie wir es bis dann gewohnt waren bei der Erreichung unserer Klimaziele«, sagte Özdemir.

Die Bundeswaldinventur muss laut Gesetz mindestens alle zehn Jahre stattfinden. Die Untersuchung liefert auf Basis umfangreicher Stichproben Informationen etwa zur Waldfläche, zu Schäden an Bäumen, den Anteilen der Baumarten sowie zur Holznutzung. Das Bundeslandwirtschaftsministerium bezeichnet sie als umfangreichste Erhebung zum Zustand der Wälder in Deutschland und hat das Thünen-Institut für Waldökosysteme mit der Leitung der Untersuchung beauftragt.

Waldfläche nahm in vergangenen zehn Jahren geringfügig zu

Die Untersuchung zeigt aber auch, dass der Umbau hin zu Mischwäldern durchaus vorankommt. Mischwälder können einem veränderten Klima besser standhalten, sie gelten daher als ein Beitrag zum Klimaschutz.

»Dieser gesellschaftlich erwünschte Waldumbau ist ein Mehrgenerationen-Projekt«, sagte der Präsident der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände, Andreas Bitter, der dpa. Voraussetzung für eine gelingende Wiederbewaldung der vom Borkenkäfer geschädigten Flächen  und für einen erfolgreichen Waldumbau seien verlässliche forstpolitische Rahmenbedingungen, im Bund wie in den Bundesländern.

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