Bücher im Fernsehen: Wie sich „Das Literarische Quartett“ und die „Zeit“ miteinander verfilzen

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Vor zehn Jahren hat das ZDF das „Literarische Quartett“ neu aufgelegt. Vor zwei Wochen teilte der Sender dann mit, die Sendung habe „sich seither als eines der wichtigsten literarischen Diskussionsformate im deutschsprachigen Fernsehen etabliert“.

Was natürlich sofort die Frage aufwirft, was es davor gewesen sein könnte, also damals, vor dieser Neuauflage, als es dreizehn Jahre lang zwischen 1988 und 2001 von diesem Mann moderiert wurde mit der interessanten Stimme, wie heißt der noch mal, das steht doch bestimmt in der Jubiläums-Pressemitteilung des ZDF – aber dort fehlte der Name Marcel Reich-Ranicki wie jeder andere der früher oder irgendwann an diesem Format beteiligten Leute.

Zehnmal Juli Zeh in fünf Jahren

Dafür konnte man lesen, dass Thea Dorn seit 2020 als Moderatorin durch das Format führt: „In illustrer Gästerunde diskutiert sie über aktuelle literarische Neuerscheinungen – meinungsstark, klug und unterhaltsam.“ Und auch hier fehlen leider wieder Namen, deswegen, als kurze Serviceleistung für das ZDF: Zu den illustren Gästen zählen seit der Etablierung des Quartetts als eines der wichtigsten literarischen Diskussionsformate im deutschsprachigen Fernsehen zum Beispiel der Ratefuchs Johannes B. Kerner, der bekannte Literaturwissenschaftler Jan Fleischhauer und Juli Zeh, Juli Zeh, Juli Zeh, Juli Zeh, Juli Zeh, Juli Zeh, Juli Zeh, Juli Zeh, Juli Zeh und Juli Zeh, die es geschafft hat, zehnmal seit 2020 im „Quartett“ dabei gewesen zu sein und sich als ganz eigenes literarisches Diskussionsformat im deutschsprachigen Fernsehen zu etablieren.

Dieser Text stammt aus der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.

Glückwunsch! Fast genauso oft zu Gast sind Juli Zeh und auch Thea Dorn auf den Feuilleton-Seiten der „Zeit“, die jetzt das „Quartett“ mit einem Aufruf unterstützt: „Deutschlands traditionsreichste“ (ach so?) „und reichweitenstärkste Literatursendung im Fernsehen“ (interessant!) steht da in der neuen Ausgabe zu lesen, suche gemeinsam mit dem „Zeit“-Feuilleton für die Folge auf der Frankfurter Buchmesse „nicht wie sonst erfahrene Literaturkenner“ (Johannes B. Kerner!), „um über Bücher zu diskutieren, sondern Nachwuchskräfte“: also drei literaturbegeisterte Menschen zwischen 15 und 20 Jahren, die sich mit einem Buchvorschlag bewerben sollen und nach dem Auftritt im „Quartett“ die Möglichkeit bekommen, im Feuilleton der „Zeit“ zu hospitieren.

Und weil uns hier wenig so sehr am Herzen liegt wie die Literaturbegeisterung junger Menschen, freuen wir uns natürlich mit und schlagen außer Konkurrenz die „Wahlverwandtschaften“ vor.

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