Das europäische Bezahlsystem Wero hat ein neues Mitglied: Die britische Neobank Revolut ist der European Payments Initiative (EPI) beigetreten. Revolut integriert die mobile Wallet Wero in seine App und bietet Nutzern in Deutschland, Belgien und Frankreich künftig die Möglichkeit, in der Revolut-App über den Dienst Geld zu senden und zu empfangen. Start sei im Juli 2025, teilte die EPI mit.
Wero – eine Kombination aus We (Englisch für Wir) und Euro – ist ein Bezahldienst, der es ermöglicht, Geld unter Angabe einer Mobiltelefonnummer oder einer E-Mail-Adresse zu übertragen, vergleichbar dem US-System Paypal. Innerhalb von wenigen Sekunden soll das Geld auf dem Konto der Gegenseite gutgeschrieben sein.
Start des Systems war im Juli 2024. Zu den Initiatoren zählten 14 europäische Banken und zwei Zahlungsdienstleister. Ziel ist es, ein europäisches Bezahlsystem aufzubauen, um von US-Dienstleistern wie Paypal, Applepay, Visa oder Mastercard unabhängig zu werden.
Wero ist nur in drei Ländern verfügbar
Derzeit ist Wero allerdings nur in Deutschland, Belgien und Frankreich verfügbar. Dort sind laut EPI rund 40 Millionen Nutzer registriert. Bald dürften es mehr werden: Revolut hat nach eigenen Angaben weltweit mehr als über 50 Millionen Nutzer und wickelt im Monat über 500 Millionen Transaktionen ab.
Auch der Funktionsumfang des Bezahlsystems ist noch gering: Derzeit sind nur Überweisungen von Privatperson an Privatperson (P2P) möglich. Ein weiteres Problem ist, dass eine Reihe von Banken Wero bislang nicht integriert hat.
Allerdings will die EPI weitere Funktionen freischalten: Ab Juli dieses Jahres soll Wero im E-Commerce eingesetzt werden. Dann können Einkäufe in Online-Shops darüber abgerechnet werden. Ab Mitte kommenden Jahres soll dann auch der stationäre Einzelhandel Wero nutzen.
2026 wird Wero auch in Luxemburg und den Niederlanden verfügbar sein. Die Niederlande wollen ihr nationales Onlinebezahlverfahren iDEAL, das dort einen Marktanteil von etwa 80 Prozent hat, in Wero integrieren.
(wpl)