Bob Woodwards neues Buch: Trump soll nach Amtszeit heimlich in Kontakt mit Putin gewesen sein

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Nach seiner Amtszeit telefonierte Donald Trump offenbar siebenmal mit Russlands Präsident und schickte ihm Coronatests: Ein neues Buch enthüllt Trumps Kontakt zu Putin.

Aktualisiert am 8. Oktober 2024, 17:08 Uhr Quelle: ZEIT ONLINE,

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 Der damalige US-Präsident Donald Trump und der russische Präsident Wladimir Putin bei einem Treffen im finnischen Präsidentenpalast 2018
Der damalige US-Präsident Donald Trump und der russische Präsident Wladimir Putin bei einem Treffen im finnischen Präsidentenpalast 2018 © Brendan Smialowski/​AFP/​Getty Images

Der ehemalige US-Präsident Donald Trump hatte offenbar nach Ende seiner Amtszeit mehr Kontakt zu Russlands Präsidenten Wladimir Putin als bisher angenommen. Wie die New York Times unter Berufung auf ein neues Buch des US-Journalisten Bob Woodward berichtete, blieb Trump nach seiner Zeit im Weißen Haus in Kontakt mit dem russischen Präsidenten und telefonierte bis zu siebenmal heimlich mit ihm. Das Buch, das den Titel Krieg (War) trägt, soll nächste Woche erscheinen.

In dem Buch wird demnach beschrieben, wie ein nicht namentlich genannter Angestellter Trumps aus dessen Büro geworfen wurde, damit Trump mit Putin telefonieren könne. Sechs weitere Male soll das nach Angaben des Angestellten laut Woodwards Buch passiert sein. Seiner Partei oder der Öffentlichkeit gegenüber sprach Trump demnach nicht über den Kontakt zum russischen Präsidenten nach seiner Amtszeit. In seinem Wahlkampf wirbt er für ein Ende des Ukrainekriegs, ohne genauere praktische Maßnahmen zu nennen.

Nach Angaben der New York Times geht es in dem Buch auch um einen heimlichen Kontakt Trumps mit Putin während seiner Amtszeit. Während der Coronapandemie soll Trump Putin demnach damals noch seltene Tests zum persönlichen Gebrauch geschickt haben. Putin soll Trump demnach gewarnt haben, darüber öffentlich zu sprechen – weil Menschen deswegen aufgebracht sein könnten, wie Putin das offenbar begründete. Der russische Präsident ist bekannt für seine besondere Vorsicht im Umgang mit dem Coronavirus.

Sorge um Ukraine bei Wiederwahl

In den Vereinigten Staaten und in Europa mehren sich die Sorgen, wie sich die Situation in der Ukraine nach einer möglichen Wiederwahl von Trump entwickeln könnte. Schon nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine nannte Trump Putin einen genialen Strategen. Seitdem behauptet er, er könne sehr schnell für Frieden in der Ukraine sorgen. Sein Vizekandidat J. D. Vance sagte dazu, der Plan der republikanischen Präsidentschaftsbewerber sehe vor, dass Russland die bisher in der Ukraine eroberten Gebiete behalten dürfte und die Ukraine sich zur Neutralität verpflichten müsste. Das entspricht im Prinzip den Forderungen des russischen Präsidenten.

In einem Interview mit der Berliner Morgenpost äußerte Trumps ehemaliger Sicherheitsberater John Bolton die Sorge, Putin könne nur auf eine zweite Amtszeit Trumps warten, um Russlands Ziele in der Ukraine durchzubringen. Trump bewundere starke Männer wie Putin, sagte Bolton. Putin wiederum könne glauben, leichtes Spiel mit Trump zu haben. Auch sieht Bolton demnach die Möglichkeit, dass die Vereinigten Staaten mit Trump als Präsidenten aus der Nato austreten könnten – was für alle westlichen Staaten eine schwere sicherheitspolitische Herausforderung wäre.

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