Es ist schwer zu ermessen, wie viel Kraft es einen Menschen kosten kann, öffentlich über eine dunkle Seite in seinem Leben zu sprechen. Sänger Billy Joel, 76, hat diesen Schritt nun gewagt – und berichtet in einem Dokumentarfilm von zwei Suizidversuchen, die er seinen Worten zufolge als junger Mann unternommen hat.
Wie die »New York Times« und das »People« -Magazin übereinstimmend von der Premiere des Dokumentarfilms »Billy Joel: And So It Goes« berichten, spricht der Sänger in dem Film darüber, wie er mit Anfang 20 in einer Gruppe mit Namen »Attila« spielte – und eine Affäre mit der Frau seines Bandkollegen begann. »Ich fühlte mich sehr, sehr schuldig deswegen. Sie hatten ein Kind«, sagte Joel.
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Schließlich habe sein Bandkollege die Freundschaft beendet, zudem habe die Band den Streit der beiden nicht überstanden. Das habe ihn aus der Fassung gebracht, erzählt Joel. »Ich hatte keinen Platz zum Leben. Ich schlief in Waschsalons und war depressiv, glaube ich, bis zu dem Punkt, an dem ich fast psychotisch war.«
Eines Tages sei er zu dem Punkt gekommen, an dem er gedacht habe, er wolle nicht mehr leben. Gleich zweimal habe er sein Leben beenden wollen. Besonders heftig war offenbar der erste Versuch: Mehrere Tage habe Billy Joel im Koma gelegen, berichtet den Angaben zufolge dessen Schwester Judy Molinary, die in dem Film auch zu Wort kommt.