Auch nach 2030 wird die Busflotte der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) nicht ganz emissionsfrei sein: Die bis dahin eigentlich geplante Umstellung auf Elektrobusse ist laut der Senatsverkehrsverwaltung nicht zu schaffen. Grund dafür sei vor allem die Verzögerung beim Bau neuer, E-Bus-freundlicher Betriebshöfe, für welche die BVG verantwortlich ist.
Das geht aus einer Anfrage der Linksfraktion im Hauptausschuss des Abgeordnetenhauses hervor, wie der Tagesspiegel berichtet. Der Zeitplan für den Bau neuer Betriebshöfe weise demnach "deutliche Verzögerungen" auf. Auch der Umbau der bestehenden Betriebshöfe ist komplett gestoppt worden, bis es beim Neubau vorangeht.
Zu wenig Personal
Begründet wird das mit "begrenzter Personalkapazität". Die Probleme bei der Umstellung auf E-Busse gibt es schon länger, auch mit dem dafür nötigen Neubau der zusätzlichen Betriebshöfe.
Vorigen Sommer hatte die Senatsverwaltung für Verkehr die eingeplanten Mittel für die Beschaffung von Elektrobussen bereits zusammengestrichen – statt 33,1 Millionen Euro sollten für die Anschaffung der Busse im Haushalt 2024 nur noch rund 8 Millionen Euro zur Verfügung gestellt werden.
Aktuell sind in Berlin 251 Elektrobusse unterwegs, bei insgesamt 1550 Bussen in der Flotte. Hamburg hat die Bundeshauptstadt inzwischen überholt, hier rollen schon 279 Elektrobusse.
Ob es in Berlin noch mehr Elektrobusse werden können, ist auch von der Fertigstellung eines neuen Betriebshofs in Berlin-Köpenick maßgeblich abhängig, mit ihm könnte die Berliner E-Bus-Flotte "auf über 500 E-Busse steigen", teilte die BVG dem Tagesspiegel mit. Demnach soll er "voraussichtlich 2027" fertiggestellt werden. Für die geplanten Betriebshöfe an der Rummelsburger Landstraße und der Säntisstraße in Mariendorf nannte die BVG dagegen schon gar keine Fertigstellungstermine mehr.
(nen)