Berlin: Ermittler finden Material für mögliche Bombe bei Terrorverdächtigem

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Gegen den terrorverdächtigen Syrer, der in Berlin am Samstag festgenommen wurde, hatten Terrorabwehrspezialisten der Polizei und des Bundesamts für Verfassungsschutz zuvor umfangreich ermittelt.

Nach SPIEGEL-Informationen soll sich der 22-Jährige eine Reihe verdächtiger Gegenstände beschafft haben, die in der Gesamtschau auf die Vorbereitung eines Attentats mithilfe einer am Körper befestigten Bombe hindeuten könnten: Etwa Chemikalien in Tablettenform, eine Präzisionswaage und LED-Ketten, die womöglich zur Herstellung eines Sprengsatzes mit Zünder dienen sollten, sowie einen übergroßen Kapuzenpullover, unter dem die Vorrichtung hätte verborgen werden können.

Hinweise Ende vergangener Woche bekannt geworden

Zeitgleich mit den Beschaffungen postete der Syrer den Ermittlungen zufolge Losungen im Stil der Terrororganisation IS, darunter die Parole »Sieg demjenigen, der den Märtyrertod erlangt«. All das ergab für die Fahnder den Verdacht, dass der Mann einen Selbstmordanschlag geplant haben könnte. Am Samstag schließlich griffen sie zu.

Hinweise auf die mutmaßlichen Vorbereitungen eines islamistischen Anschlags sind bei der Berliner Polizei nach eigenen Angaben Ende vergangener Woche bekannt geworden, sagte der Chef des Berliner Landeskriminalamtes (LKA), Christian Steiof, im Innenausschuss des Abgeordnetenhauses.

Der 2003 geborene Syrer ist den Angaben zufolge seit 2023 in Deutschland. Er sei der Polizei bisher im Zusammenhang mit islamistischen Aktionen oder Personen nicht bekannt gewesen, sagte LKA-Chef Steiof im Innenausschuss. Er sei Asylbewerber mit sogenanntem subsidiären Schutz. Das ist eine Schutzform für Menschen, denen in ihrem Heimatland Schaden droht, die aber keine Asylberechtigung oder einen anerkannten Flüchtlingsschutz haben.

Unklar ist weiterhin, ob der Mann bereits einen konkreten Plan und ein konkretes Ziel hatte. »Zum Anschlagsziel ist die Erkenntnis, dass das in Deutschland gewesen sein soll.« Berlin sei nicht ausgeschlossen, aber es gebe bisher keine konkreten Hinweise darauf, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft.

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