Ein Notfall in den französischen Alpen. Die Bergretter sind in der Skisaison im Dauereinsatz. Aber wie sieht ihre Arbeit eigentlich aus?
Bereit machen für die Schicht: Heute wird das Team um Yoann Haberey mehrere verunglückte Skifahrer retten müssen. Denn die Bedingungen sind nicht optimal für Winterspaß:
Yoann Haberey, Bergretter:
»Wir haben gegensätzliche Wetterphänomene: Plötzlich gibt es Kälteeinbrüche und in der nächsten Woche wird es warm. Dadurch entwickelt sich ein Risiko: Erst besteht die Gefahr von kaltem Schnee, Lawinen und Schneebrettern. In der nächsten Woche wird dann nasser Schnee erwartet, sodass sich die Bedingungen wieder ändern.«
Und dann müssen die Retter, die zu einer Bereitschaftspolizei gehören, auch schon los:
Yoann Haberey, Bergretter:
»Wir fliegen zu einer Person die abseits der Piste, in steilem Gelände ist und wohl am Oberschenkel verletzt ist. Und das Wetter verschlechtert sich.«
Die Helikopter-Crews sind dabei immer gleich: Zwei Sanitäter, ein Arzt, ein Pilot und ein Mechaniker. Bei Lawinengefahr kommt noch ein Hundeführer dazu. Lawinen gibt es heute nicht, aber der Anflug gestaltet sich trotzdem schwierig:
Pilot:
»Bei diesem Wetter können wir nicht direkt über die Berge fliegen, sondern müssen uns an die Täler halten…«
Angekommen: Der brasilianische Tourist hatte vergleichsweise Glück, er ist stabil, der Bruch nicht so schlimm:
Augustin Mosquet, Arzt:
»Es handelt sich um eine Oberschenkelhalsfraktur. Die Fraktur befindet sich ziemlich weit oben…«
Also wird der Skifahrer verladen und ins Krankenhaus geflogen. Ein gewöhnlicher Fall für Haberey und seine Mannschaft:
Yoann Haberey, Bergretter:
»Er war abseits der Piste unterwegs, verlor die Kontrolle über seine Skier, kam von der Piste ab und stürzte in einen kleinen Graben.«
Die Ski-Hauptsaison hier beginnt kurz vor Weihnachten, obwohl es durch die Klimakrise immer weniger Schnee gibt. So müssen Skifahrer höher raus oder Pisten werden mit Kunstschnee präpariert – damit wird das Fahren auch riskanter.
Nachdem der brasilianische Patient ins Krankenhaus geflogen wurde, geht es für die Retter wieder in die Luft: dieses Mal ist ein Engländer gestürzt.
Auch dieser Patient ist am Bein verletzt und muss schnell ins Krankenhaus.
Yoann Haberey, Bergretter:
»Wir sehen, dass die Unfälle jetzt nicht nur in der Hauptsaison in den Winterferien oder im Februar passieren. Die Besucher kommen jetzt von Dezember bis fast Ende März ins Skigebiet.«
Aus Perspektive der Retter geht ein erfolgreicher Tag zu Ende, aber die Arbeit für die nächsten Monate geht erst richtig los.

vor 22 Stunden
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