Barbarez' Devise gegen den DFB: "Tagesform übertrumpft Qualität"

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Sergej Barbarez ist nun schon einige Monate Nationaltrainer von Bosnien-Herzegowina - auf seinen ersten Sieg mit den Drachen wartet der 53-Jährige noch immer. Gegen Deutschland setzt er auf die "Tagesform".

 Sergej Barbarez.

Sein erstes Heimspiel als bosnischer Nationaltrainer bestreitet er ausgerechnet gegen seine zweite Heimat Deutschland: Sergej Barbarez. IMAGO/Pixsell

Am Freitag erwartet Barbarez im atmosphärischen Bilino Polje in Zenica das erste Heimspiel als Nationaltrainer von Bosnien-Herzegowina - und das ausgerechnet gegen Deutschland, also dem Land, das Barbarez bestens kennt. 330 Spiele und 95 Tore erzielte der ehemalige Top-Stürmer für Hansa Rostock, Borussia Dortmund, den Hamburger SV und Bayer 04 Leverkusen. "Das ist meine zweite Heimat. Ich habe mein halbes Leben dort verbracht und weiß, welchen Druck es gibt", sagte Barbarez und lobte die DFB-Elf. "Ich habe große Achtung vor dem Land und dessen Fußball. Mir gefällt auch die Art und Weise, wie sie sich zurück an die Weltspitze arbeiten."

Man muss kein Experte sein, um zu wissen, dass am Freitag die DFB-Auswahl der klare Favorit ist, zumal Bosnien seit acht Spielen sieglos ist, beim 0:0 in Ungarn beendete man zuletzt aber immerhin die Niederlagenserie von sieben Spielen nacheinander. "Wir haben einige Ideen und Ziele - und müssen Schritt für Schritt gehen", sagte Barbarez in typischem Trainersprech und verriet dann, dass er gegen Deutschland gerne mit vier Offensiven spielen würde.

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Wo Topspiel draufgestanden hatte, war am Ende auch einiges an Topspiel drin, weshalb Eure Hosts Matthias und Niklas mit Frankfurt-Reporter Julian Franzke über die eindrucksvolle Eintracht sprechen. Ergebniskriselnde Bayern sind ebenso Thema wie die große Gier-Frage bei Borussia Dortmund, Bayer Leverkusen und den Fans des 1. FC Heidenheim. Außerdem muss ein verrücktes Elfmeter-Wochenende aufgearbeitet werden - und die Vergangenheit von DAZN-Kadermitglied Seb Kneißl als Dominik Kohr.

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Ob er das machen wird, ist unklar, denn der Respekt vor der Elf von Julian Nagelsmann ist sehr groß. "Die Deutschen spielen immer gleich, da gibt es nicht viele Veränderungen. So machen das alle großen Nationen, sie dominieren und passen sich nicht dem Gegner an. Wir haben die Deutschen beobachtet, sie spielen mit sechs Angreifern und nutzen fast alle Systeme. Sie sind so flexibel, dass es schwer ist, sie zu verteidigen."

Fans spielen eine große Rolle

Der 53-Jährige wollte sich im Hinblick auf die Taktik nicht in die Karten schauen lassen, schwadronierte lieber darüber, dass es einen Unterschied gebe, ob man daheim oder auswärts spiele. "Die Atmosphäre und Fans spielen eine große Rolle", stellte der Trainer klar und deutete dann doch an, dass er nicht plane, den berühmt-berüchtigten Bus vor dem eigenen Strafraum zu parken.

"Wir können nicht spielen, wenn wir uns nur zurückziehen. Wir können uns mit unseren Mitteln wehren, wir sind nicht hier, um nur zu verteidigen", sagte Barbarez und ergänzte: "Ich bin stolz auf das, was wir haben. Unsere Aufgabe wird sein, uns gut zu präsentieren und zu kämpfen." Außerdem wird es auch auf die Tagesform ankommen, denn "Tagesform übertrumpft Qualität. Daran werden wir uns halten." Barbarez' Ziel ist eh klar, denn: "Für einen echten Fußballer sind nur Siege von Bedeutung."

Dedic-Ausfall sorgt für Verstimmung

Verzichten muss Barbarez auf Amar Dedic von RB Salzburg. Zuletzt hatte es aus Österreich geheißen, dass der 22-jährige Außenverteidiger muskuläre Probleme hatte. Die sind nun offenbar so schwer, dass er zwei Wochen pausieren muss und folglich die Nations-League-Spiele gegen Deutschland und drei Tage später gegen Ungarn verpassen wird.

"Wir haben mit Amar gesprochen", verriet Barbarez, ohne dabei auf Details einzugehen. Er sei aber "ein wenig sauer auf den Klub", so der Coach, der zugleich eine neue Herangehensweise bei verletzungsbedingten Ausfällen ankündigte. So hatte man mit RB bislang eine "offene Kommunikation", künftig wird "der Klub aber nicht mehr entscheiden", ob Dedic zur Nationalmannschaft anreisen wird. "Er wird nur dann nicht bei uns sein, wenn unsere Ärzte etwaige Verletzungen bestätigen. Klub und Nationalmannschaft sind wichtig."

drm

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