Gewalt dürfe niemals als Mittel politischer Auseinandersetzung akzeptiert werden. »Egal, wo man politisch steht – was Charlie Kirk passiert ist, war entsetzlich und eine Tragödie«, betonte Obama.
Er habe viele Positionen Kirks – etwa herabwürdigende Äußerungen über schwarze Frauen wie seine Ehefrau Michelle oder Verfassungsrichterin Ketanji Brown Jackson – klar abgelehnt. Damit bezog er sich auf Kirks Behauptung, den beiden Frauen fehle es an ausreichender »geistiger Kapazität«. Das ändere aber nichts daran, dass der Tod des ultrarechten Kirk ein schwerer Verlust für Familie und Anhänger sei, sagte Obama. Er trauere um ihn und mit dessen Angehörigen.
Regierung dürfe extremistische Ansichten nicht unterstützen
Zugleich mahnte der frühere Präsident, Anschläge nicht für parteipolitische Zwecke zu instrumentalisieren. Die Rhetorik Trumps und seines Umfelds, in der politische Gegner als »Ungeziefer« oder »Feinde« bezeichnet würden, trage zu einer gefährlichen Stimmung bei, warnte er. Extreme Ansichten gebe es zwar auf beiden Seiten des politischen Spektrums. In seiner eigenen Amtszeit aber habe er solchen Strömungen keinen Raum gegeben.
»Wenn die Regierung der Vereinigten Staaten extremistische Ansichten unterstützt, haben wir ein Problem«, sagte Obama. Es sei ein Fehler, Gewalttaten wie diese zum Anlass zu nehmen, unliebsame Stimmen mundtot zu machen.
Im demokratischen System müssten alle in der Lage sein, »unterschiedlicher Meinung zu sein und manchmal auch sehr kontroverse Debatten zu führen, ohne dabei zu Gewalt zu greifen.« Das sei die zentrale Prämisse, sagte Barack Obama. Die Rolle des Präsidenten in einer Krise sei es, »uns ständig an die Bande zu erinnern, die uns miteinander verbinden«.