Aubstadt atmet nach dem Klassenerhalt auf - Francic: "Trainerjob definitiv zu Ende"

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Der TSV Aubstadt hat sich am letzten Spieltag durch ein 3:0 den Klassenerhalt gesichert. Die Freude darüber ist groß. Der Blick richtet sich allmählich auf die neue Saison. Einer ist dann nicht mehr an Bord.

Hinter dem TSV Aubstadt liegt eine Saison mit Höhen und Tiefen.

Hinter dem TSV Aubstadt liegt eine Saison mit Höhen und Tiefen. IMAGO/foto2press

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In die total verwirrte Situation um die Abstiegsfrage der Regionalliga Bayern brachten auf den letzten Drücker zwei Entscheidungen Klarheit über den Auftrag des TSV Aubstadt. Durch die "Causa Schwaben Augsburg" gab es null Unterstützung. Und weil wieder einmal Türkgücü München zum Heimspiel nicht antrat, bekam der punktgleiche Konkurrent um einen Nicht-Abstiegsplatz Viktoria Aschaffenburg sogar drei Punkte geschenkt. Damit war der Auftrag eindeutig: Nur durch einen Sieg beim FC Eintracht Bamberg, der dann am Sonntag auch endgültig als Absteiger feststand, kann man den direkten Klassenerhalt sichern.

Somit war das Ober-Unterfranken-Duell Aubstadts wichtigstes Spiel einer Saison, wie man sie in den sechs Jahren Regionalliga so noch nie bestritten hatte. Diese aufregende Runde lässt sich in drei Abschnitte teilen. Im ersten - mit 21 Spielen bis zur Winterpause - war man mit der 7-7-7 Bilanz und 28 Punkten voll im Soll. Keineswegs in den ersten sechs im Frühjahr (0-2-4) mit nur zwei. Worauf die Vereinsführung reagierte und mit Josef Francic einen erfahrenen Routinier zusätzlich auf die Trainerbank holte. Aus den folgenden sieben Spielen (3-1-3) kamen die letztlich genau nötigen zehn Punkte zum Klassenerhalt.

Zum Auswärtsspiel war denn auch eine vergleichsweise große Anhängerschar, rund 200 Fans, ins Fuchspark-Stadion angereist. Als ob man es geahnt hätte, was auf dem Spiel stünde, hatte man den alljährlichen Helfer-Ausflug schon vor längerer Zeit zu dieser finalen Entscheidung nach Bamberg geplant. Der Aufruf von Francic, "jede Stimme zählt", wurde erhört. Von draußen kam lautstärkere Unterstützung als bei vielen Heimspielen des Dorfvereins. Von den sportgerichtlichen Nebengeräuschen konnte die Mannschaft zwar nicht abgeschirmt werden. Sie war aber mental vom Anpfiff weg in einer Top-Verfassung und nahm einen hochverdienten 3:0-Sieg, gleichbedeutend mit dem Klassenerhalt, mit ins Grabfeld.

Gemeinschaftserlebnis auf Mallorca

Marco Nickel, der eh schon seine stärkste Saison im TSV-Trikot spielte, brachte sein Team mit einem Fallrückzieher Marke "Tor des Monats" frühzeitig (7.) in Führung. Für noch mehr Entspannung sorgte Lukas Mrozeks 2:0 (20.) - frühzeitige Beruhigung und endlich auch Lohn für eine furiose Startphase der Gäste. Timo Pitter machte mit dem 3:0 (51.) den Sack zu und den Klassenerhalt perfekt. Hiermit begann bereits die Klassenerhalt-Party im Gästeblock. Ein Großteil der Spieler wird diese Woche zusammen auf Mallorca weiter feiern.

"Uns war klar, dass wir ein schnelles Tor brauchen", verriet Francic vom Matchplan. "Daher sind wir von der ersten Minute an viel Risiko eingegangen." Marco Nickel dachte bei aller Freude auch in Dankbarkeit: "Wir wollten den Menschen, die ehrenamtlich so viel für den Verein machen, unbedingt etwas zurückgeben." Und nach vorne blickend: "Nach so einem Jahr brauchen wir das Gemeinschaftserlebnis Mallorca. Das wird uns noch mehr zusammen schweißen." Während Francic noch einmal bekräftigte, dass "mein Trainerjob mit dem Klassenerhalt definitiv zu Ende ist. In anderer Funktion helfe ich meinem Herzensverein gern weiter."

Einen solch großen Umbruch wie vor einem Jahr werde es diesmal sicher nicht geben. Julian Grell indes wird zusammen mit David Büschelberger vom Bezirksligisten TSV Trappstadt das Coaching übernehmen. Ein bisschen Enttäuschung schwingt bei ihm aber auch in der Erleichterung mit: "Am Erreichen unseres Saisonziels haben auch die beiden entlassenen Co-Trainer Martin Beck und Alexander Sarwanidi ihren Anteil."

Rudi Dümpert

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