Deutschland, Frankreich, Großbritannien und die USA verlangen vom Iran laut einem Bericht ein Atomabkommen bis Ende August. Ansonsten soll es zu Sanktionen kommen.
16. Juli 2025, 3:31 Uhr Quelle: DIE ZEIT, dpa, mp
US-Außenminister Marco Rubio hat sich einem Medienbericht zufolge mit seinen Amtskollegen aus Deutschland, Frankreich und Großbritannien darauf verständigt, Ende August als Frist für das Erreichen eines Atomabkommens mit dem Iran zu setzen. Die Außenminister der vier Länder hätten sich darauf in einem Telefonat am Montag geeinigt, berichtete die US-Nachrichtenseite Axios unter Berufung auf drei mit dem Gespräch vertraute Personen.
Die Sprecherin des US-Außenministeriums, Tammy Bruce, hatte am Montag mitgeteilt, es sei in dem Gespräch darum gegangen, dass der Iran keine Atomwaffen haben dürfe. Genauere Details nannte sie jedoch nicht.
Wadephul befürwortet Verhandlungslösung
Axios zufolge planen die drei europäischen Länder mit dem sogenannten Snapback-Mechanismus Sanktionen gegen das Regime in Teheran auszulösen, sollte es bis zum Ende der Frist kein Abkommen geben. Das Wiener Abkommen von 2015 zum iranischen Atomprogramm läuft formal diesen Oktober aus. Als Mitunterzeichner haben die Europäer bis dahin die Möglichkeit, über den Snapback-Mechanismus frühere und strenge UN-Sanktionen gegen den Iran ohne großen Widerstand wieder in Kraft zu setzen.
Außenminister Johann Wadephul (CDU) hatte vor ein paar Wochen bereits gesagt, dass die Europäer darauf zurückgreifen könnten. "Wir haben einen echten Trumpf. Das weiß man in Washington, und das werden wir gemeinsam abgestimmt nutzen", sagte er Ende vergangenen Monats im ZDF. Er bekräftigte in dem Zuge auch das Ziel einer Verhandlungslösung.
Nach Informationen von Axios haben die Europäer vor, sich in den nächsten Tagen und Wochen mit der Botschaft an den Iran zu wenden, dass das Land die Auslösung der Sanktionen vermeiden könne, wenn es Schritte unternehme, um die Welt mit Blick auf sein Atomprogramm zu beruhigen.