Appell auf X: Wie Mesut Özil den türkischen Präsidenten Erdoğan aktiv unterstützt

03.04.2025, 15:17Lesezeit: 2 Min.

Der ehemalige deutsche Nationalspieler Mesut Özil hat sich gegen einen Boykottaufruf von Regierungskritikern positioniert und an die Seite des türkischen Präsidenten Erdoğan gestellt. „Schaden wir unseren lokalen und nationalen Marken nicht unter dem Deckmantel eines Boykotts. Schützen wir unseren gesellschaftlichen Zusammenhalt!“, schrieb Özil auf der Plattform X.

Der Boykottaufruf der Regierungskritiker richtet sich gegen regierungsnahe Firmen. Die Istanbuler Staatsanwaltschaft hat eine Untersuchung gegen „spalterische Aufrufe und jene, die sie verbreiten“, eingeleitet. Die Verhaftung des mittlerweile abgesetzten Istanbuler Bürgermeisters Ekrem İmamoğlu hat die Türkei in die schwerste Krise seit Jahren gestürzt. Hunderttausende gingen bei Protesten auf die Straße.

Ein Politiker der Oppositionspartei CHP fragte Özil spöttisch, wessen Nationaltrikot er noch einmal getragen habe. Özil antwortete, sein Einsatz für die deutsche Nationalmannschaft habe nie seine „Loyalität gegenüber meinem Land und meiner Nation“ infrage gestellt. Özil unterstützt den türkischen Präsidenten Erdoğan seit Langem. Erdoğan war Özils Trauzeuge. Özil gehört einem Führungsgremium von Erdoğans Partei AKP an.

Der Staatssender TRT entließ unterdessen die Schauspielerin Aybüke Pusat aus einer bekannten Serie, nachdem sie im Netz einen Boykottaufruf geteilt hatte. Der Sender begründete dies mit Beiträgen im Internet, die nicht mit den Grundsätzen des Senders vereinbar seien.

Tausende Nutzer im Netz fordern indes den Sänger Robbie Williams und die Band Muse dazu auf, ihre Konzerte in der Türkei abzusagen, weil der Veranstalter sich gegen Boykottaufrufe ausgesprochen habe. Der Veranstalter zog sich daraufhin aus der Organisation aller Projekte zurück. Muse teilte auf der Plattform X mit, das anstehende Konzert in Istanbul werde auf 2026 verschoben.