Australien legt dem Iran die Verantwortung für zwei antisemitische Terrorattacken zur Last. Auch australische Diplomaten werden aus Teheran zurückgerufen.
26. August 2025, 9:54 Uhr Quelle: DIE ZEIT, AFP, AP, KNA, ale
Australien weist den Botschafter des Iran aus und schränkt auch die Arbeit seiner Diplomaten in Teheran ein. Weil die iranische Regierung für mindestens zwei antisemitische Brandanschläge in Australien verantwortlich sei, seien Botschafter Ahmad Sadeghi und drei weitere Diplomaten angewiesen worden, das Land binnen einer Woche zu verlassen, teilte Ministerpräsident Antony Albanese mit.
Weiter kündigte Albanese an, Australien ziehe seinen Botschafter aus dem Iran zurück. Die Arbeit der australischen Botschaft in Teheran werde vorübergehend eingestellt. Die betroffenen Diplomaten befänden sich bereits in einem "sicheren Drittland". Der Schritt ist äußert selten: Laut Außenministerin Penny Wong ist es das erste Mal seit dem Zweiten Weltkrieg, dass Australien den Botschafter eines anderen Landes zur unerwünschten Person erklärt.
Hintergrund sind Ermittlungen des australischen Geheimdiensts zu Anschlägen auf ein koscheres Café in Sydney im Oktober 2024 und eine Synagoge in Melbourne im Dezember 2024. Die Ermittlungen hätten zu dem "sehr verstörenden Ergebnis geführt", dass der Iran für die Attacken verantwortlich sei, sagte Albanese. "Das ist vollkommen inakzeptabel." Die Angriffe, bei denen es keine Verletzten oder Toten gab, hätten darauf abgezielt, "den sozialen Zusammenhalt zu untergraben und Zwietracht in unserer Gemeinschaft zu säen".
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