Anstieg um vier Prozent: Jede vierte Person in Deutschland hat Einwanderungsgeschichte

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Neue Zahlen zur Migration in Deutschland: In Deutschland haben im vergangenen Jahr rund 21,2 Millionen Menschen mit Einwanderungsgeschichte gelebt. Dies entspricht einem Anstieg um vier Prozent oder 873.000 Personen im Vergleich zum Vorjahr, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte. Den Angaben zufolge, die sich auf erste Erstergebnisse des Mikrozensus 2024 stützen, hatte damit zuletzt gut jede vierte Person in Deutschland eine Einwanderungsgeschichte.

Der Mikrozensus ist nach Angaben der Behörde eine Stichprobenerhebung, bei der jährlich ein Prozent der Bevölkerung in Deutschland befragt wird. Die Daten werden anschließend hochgerechnet.

Ukraine und Syrien stehen an der Spitze

Als Mensch mit Einwanderungsgeschichte zählen laut den Statistikern Personen, die entweder selbst oder deren beide Elternteile seit 1950 nach Deutschland gekommen sind. Der Anteil dieser Personengruppe an der Bevölkerung sei 2024 im Vergleich zum Vorjahr um knapp einen Prozentpunkt auf 25,6 Prozent gestiegen (2023: 24,7 Prozent).

Wie die Daten des Statistischen Bundesamtes weiter zeigen, lebten vergangenes Jahr knapp 16,1 Millionen Einwanderinnen und Einwanderer erster Generation in Deutschland, also Personen, die selbst im Laufe ihres Lebens nach Deutschland gekommen sind. Dies sei ein Anstieg um vier Prozent im Vergleich zu 2023, hieß es. Knapp 5,2 Millionen Personen waren demnach direkte Nachkommen von Eingewanderten, sechs Prozent mehr als 2023.

Nicht in der Zählung berücksichtigt werden in Deutschland geborene Personen, bei denen nur eines der beiden Elternteile eingewandert ist. Dies traf laut Statistischem Bundesamt im vergangenen Jahr auf weitere 4,1 Millionen Menschen in Deutschland zu.

Personen mit Einwanderungsgeschichte sind jung im Vergleich zur Gesamtbevölkerung: In der Gruppe der 20- bis 39-Jährigen hatte 2024 mehr als jede dritte Person eine Einwanderungsgeschichte (34 Prozent). Demgegenüber war es in der Gruppe der über 65-Jährigen nur jede siebte Person (14 Prozent). Die Bevölkerung mit Einwanderungsgeschichte war 2024 mit einem Durchschnittsalter von 38,2 Jahren etwa neun Jahre jünger als die Bevölkerung ohne Einwanderungsgeschichte (47,4 Jahre).

Wichtigste Gründe für Migration ab 2015 Flucht und Asyl

Im Jahr 2024 lebten in Deutschland knapp 6,5 Millionen Menschen, die seit 2015 nach Deutschland eingewandert sind. Davon wanderten gut 4,2 Millionen in den Jahren von 2015 bis 2021 ein, vornehmlich aus Syrien (716.000), Rumänien (300.000) und Polen (230.000). Weitere gut 2,2 Millionen Menschen wanderten von 2022 bis 2024 hauptsächlich aus der Ukraine (843.000), Syrien (124.000) und der Türkei (112.000) ein.

Die wichtigsten Gründe für die Einwanderung ab 2015 waren nach Angaben der Befragten Flucht, Asyl und internationaler Schutz (31 Prozent), Erwerbstätigkeit (23 Prozent) sowie Familienzusammenführung (21 Prozent). Darüber hinaus gaben acht Prozent der seit 2015 Eingewanderten an, hauptsächlich für ein Studium oder eine Aus- und Weiterbildung nach Deutschland gekommen zu sein.

Bei den Männern waren die häufigsten Einwanderungsgründe Flucht (32 Prozent) und Erwerbstätigkeit (28 Prozent). Frauen nannten neben Flucht (30 Prozent) vor allem Familienzusammenführung (26 Prozent) als Hauptgründe. (epd, KNA)

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