Anschlag auf Synagoge in Halle (Saale): Fünf Jahre später ist die Angst noch größer

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Anschlag auf Synagoge in Halle Fünf Jahre später ist die Angst noch größer

Er wollte Betende in einer Synagoge ermorden, kam nicht rein und erschoss zwei Passanten – der Anschlag in Halle jährt sich zum fünften Mal. Aktuell ist der Hass auf Juden in Deutschland weit verbreitet.

09.10.2024, 11.22 Uhr

Gedenktafel an der Synagoge in Halle

Gedenktafel an der Synagoge in Halle

Foto: Hendrik Schmidt / dpa-Zentralbild / dpa

Zum fünften Jahrestag des antisemitischen Anschlags von Halle hat Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) an die Opfer erinnert. »Wir denken an die beiden brutal ermordeten Menschen. Wir denken an all diejenigen, die an diesem Tag verletzt wurden, die traumatische Erfahrungen erleiden mussten«, erklärte der CDU-Politiker. »Gedenken bedeutet auch Verantwortung: Sei es in Schulen, in sozialen Medien oder im öffentlichen Diskurs, wir müssen überall klar dafür eintreten, dass Antisemitismus, Rassismus und Rechtsextremismus keinen Raum finden.«

Haseloff zeigte sich entsetzt über den Anstieg antisemitischer Hetze in Deutschland. »All das dürfen wir nicht hinnehmen. Ziehen wir gemeinsam Grenzen, widersprechen wir, klar und laut«, mahnte der Ministerpräsident.

Auch Bundesinnenministerin Nancy Faeser erinnerte via X an die Opfer des Anschlags: »Der rechtsextremistische #Terroranschlag auf die Synagoge in #Halle vor fünf Jahren hat unser Land tief erschüttert. Wir gedenken der Opfer und sind in unseren Gedanken auch bei den Überlebenden, deren Leben diese grausame Tat für immer verändert hat.«

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Am 9. Oktober 2019 hatte ein Rechtsextremist versucht, die Synagoge in Halle zu stürmen, als dort die Feierlichkeiten zu Jom Kippur stattfanden. Als er an der gesicherten Tür der Synagoge scheiterte, erschoss er eine Passantin auf der Straße und stürmte einen Imbiss in der Nähe, wo er einen 20-jährigen Mann tötete. Auf der Flucht vor der Polizei verletzte er weitere Personen, bevor er schließlich gestoppt werden konnte. Der Attentäter wurde zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe mit anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt.

Max Privorozki, der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde in Halle, sprach vergangenes Jahr mit dem SPIEGEL über die Angst der Gemeindemitglieder, in ihrem jüdischen Glauben erkannt zu werden, Angst vor Gewalt, vor einem Widerhall des Hamas-Terrors gegen Juden in Deutschland:

Seit Monaten debattieren die Fraktionen im Bundestag über eine neue Resolution zum Kampf gegen den Antisemitismus in Deutschland. Swantje Karich kommentiert im SPIEGEL-Leitartikel, sie sollten es abblasen:

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