Eine Französin erzählt vom dunklen Weg der Alzheimer-Erkrankung ihrer Mutter. Und: Eine amerikanische Undercoveragentin stiftet in Südfrankreich zu Straftaten an.
3. Mai 2025, 6:00 Uhr
In dieser Folge von Was liest du gerade? geht es um zwei der wichtigsten Gegenwartsautorinnen unserer Zeit: die Französin Annie Ernaux und die Amerikanerin Rachel Kushner, die in der kommenden Woche mit ihrem neuen Roman durch Deutschland tourt. Beide haben Neuland in der Literatur betreten.
Annie Ernaux führt in ihrem neuen Buch Ich komme nicht aus der Dunkelheit raus auf schonungslose Weise Protokoll über den Verfall und das Sterben ihrer Mutter, die an Alzheimer erkrankt war.
Und Rachel Kushner lässt in ihrem Roman See der Schöpfung eine abgebrühte amerikanische Undercoveragentin davon erzählen, wie sie in Südfrankreich eine Gemeinschaft von radikalen Öko-Aussteigern und Zivilisationskritikern infiltriert und zu Straftaten anstiftet. Einen lustigen Gastauftritt hat der Schriftsteller Michel Houellebecq, dessen Ton Rachel Kushner erfrischend zu parodieren versteht.
Unser monatlicher Klassiker ist der Roman Der Meister und Margarita von Michail Bulgakow. Wer die kongeniale Verfilmung des Romans von Michael Lockshin gesehen hat, die gerade in deutschen Kinos läuft, sollte auch das fantastische Feuerwerk der russischen Literatur nicht verpassen, das von der Kollision eines genialen Künstlers mit der sowjetischen Staatsmacht erzählt.
Unser Zitat des Monats stammt aus der aktuellen Neuübersetzung von Scott Fitzgeralds legendärem Roman Der große Gatsby von Bernhard Robben.
Das Team von "Was liest du gerade?" erreichen Sie unter buecher@zeit.de.
Literaturangaben:
Annie Ernaux: Ich komme nicht aus der Dunkelheit raus. Aus dem Französischen von Sonja Finck, 106 Seiten, Suhrkamp, 22 Euro
Michail Bulgakow: Meister und Margarita. Aus dem Russischen von Alexander Nitzberg, 608 Seiten, dtv, 15 Euro
Rachel Kushner: See der Schöpfung. Aus dem Englischen von Bettina Abarbanell, 480 Seiten, Rowohlt, 26 Euro
Scott Fitzgerald: Der große Gatsby. Aus dem Englischen von Bernhard Robben, 352 Seiten, Penguin, 30 Euro