Amazon muss Fire-TV-Fernseher und -Sticks aus dem Angebot nehmen

vor 18 Stunden 2

Ausgerechnet zu den »Prime Deal Days« muss Amazon auf den Verkauf mehrerer Smart-TVs der Eigenmarke Fire TV verzichten. Auch die Sticks Fire TV 4K und Fire TV Stick 4K Max, die Fernseher um Streamingfunktionen erweitern, dürfen derzeit nicht verkauft werden.

Grund ist ein Urteil des Landgerichts München. Nokia hatte Amazon verklagt, weil der Konzern patentierte Technologie für Videostreaming in seinen Endgeräten genutzt und diese ohne Lizenz verkauft habe. Das Gericht hatte Nokia im September recht gegeben. Um das Urteil vollstrecken zu können, musste der finnische Telekomausrüster aber eine Sicherheit hinterlegen.

Urteil erst nach Wartezeit durchgesetzt

Dies hat Nokia nun offenbar getan: Bei mehreren Fire-TV-Produkten steht auf Amazons Website nun der Vermerk »In Deutschland nicht erhältlich«. Auch in der Suche sowie in Übersichten tauchen die vom Verkauf ausgeschlossenen Geräte nicht mehr auf. Weiter verkauft werden können aber Smart-TVs anderer Hersteller mit integrierter Fire-TV-Technik sowie ältere Versionen der Fire-TV-Sticks.

In einer Stellungnahme betont Amazon, dass bereits gekaufte Geräte von dem Rechtsstreit nicht betroffen seien und dass es keine Einschränkungen bei der Funktionsweise gebe. Der Konzern spielt nun offenbar auf Zeit. Nach dem Urteil in München hatte der Konzern erklärt, die Entscheidung des Landgerichts »für falsch« zu halten. Zugleich gab man sich »zuversichtlich, dass die Situation bald gelöst sein wird.« Das Unternehmen spielt damit offenbar auf einen weiteren Rechtsstreit mit Nokia in Großbritannien an. Dieser könnte zu einer Festlegung der Gebühren führen, die Nokia von Herstellern für die Nutzung seiner Patente verlangen darf. Die Gerichtsverhandlung ist allerdings erst für 2025 angesetzt.

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