Ein Sohn umsorgt seinen dementen Vater – eine Liebesgeschichte, die zeigt, wie man Krisen besteht.
Aus der ZEIT Nr. 49/2024 Aktualisiert am 26. November 2024, 18:18 Uhr
Einmal lesen, zweimal lesen, dreimal lesen – wie kann es sein, dass ein Buch mit dem Schreckensthema Demenz eine solche Bannkraft entfaltet, dass man es immer wieder zur Hand nimmt, sich festliest und merkwürdig getröstet fühlt?
Denn eigentlich erzählt dieses Buch eine Geschichte, die fast alltäglich ist. Ein alter Mann, Notar und Rechtsanwalt, Vater zweier Söhne, verwitwet, versinkt in die Demenz. Er ist einer, der sein Leben gemeistert hat, er wird uns als ruhiger, verstandesgeleiteter Typ geschildert – dieser alte Herr wird in den ein, zwei, drei Jahren, von denen hier erzählt wird, vom Schicksal demontiert. Er wird Dinge verlegen, Begriffe vergessen, später in seinem schönen Haus herumirren, er wird am Ende sich selbst fast verloren haben.