Warum Gold aufwendig aus der Natur abbauen? Wie wäre es, wenn es sich einfach mit Technik herstellen ließe? Das klingt zu schön, um wahr zu sein, und doch melden Physiker vom europäischen Kernforschungszentrum Cern nun, dass sie aus Blei Gold gemacht haben. Ein sagenhafter Goldschatz wird dadurch aber nicht entstehen, machen sie gleich klar.
Am Cern in Genf wird nach dem Ursprung der Welt geforscht, es wird maßgeblich aus Deutschland mitfinanziert. Dazu werden Bleikerne im 27 Kilometer langen Tunnel des Teilchenbeschleunigers LHC auf Kollisionskurs geschickt, wobei Plasma entstehen kann. Von diesem nimmt man an, dass es in der Millionstelsekunde nach dem Urknall das Universum erfüllte, berichtet das Cern.
Viel häufiger als ein Zusammenstoß ist aber, dass die Bleikerne haarscharf aneinander vorbeifliegen. Das intensive magnetische Feld der Kerne kann dann dazu führen, dass ihre innere Struktur in Schwingungen gerät und eine kleine Anzahl von Neutronen und Protonen ausgestoßen werden.« Um Gold zu erzeugen, müssen in den LHC-Strahlen drei Protonen aus einem Bleikern entfernt werden«, teilt das Cern mit. Ihre Entdeckung haben die Forschenden in einem Fachartikel in der Zeitschrift »Physical Review Journals« beschrieben.
Aus Blei entstandenes Gold existiert nur für den Bruchteil einer Sekunde
Die entstandene Goldmenge sei allerdings immer noch Billionen Male geringer gewesen, als für die Herstellung eines Schmuckstücks erforderlich wäre, so das Cern. Und: »Das Gold existiert nur für einen winzigen Bruchteil einer Sekunde.«