Was passiert eigentlich, wenn die KI das Internet überrennt? Dann landen wir im dunklen Wald der Bot-Armeen.
Aus der ZEIT Nr. 35/2025 Aktualisiert am 20. August 2025, 20:47 Uhr
Vor anderthalb Jahren, einer halben Ewigkeit also, geriet das altehrwürdige US-Magazin Sports Illustrated unter Beschuss. Herausgekommen war, dass dessen Autor mit dem coolen Namen "Drew Ortiz" gar nicht existierte: Sein Porträtfoto auf der Website war ein KI-generiertes Bild, seine Texte waren vermutlich von ChatGPT erstellt. Ah, kommentierten damals viele. Es geht also schon los, wir, beziehungsweise unsere Jobs, werden gefressen. Wenn heute über die neuesten Generationen der KI diskutiert wird, über ChatGPT, Claude oder Grok, geht es vor allem um Fragen der Ökonomie und Arbeit: Maschinen erledigen schnell und günstig, was vorher länger dauerte, teurer war und den Menschen vorbehalten blieb. Die KI ist so eine Art mechanischer Webstuhl der Wissensökonomie, sie bedroht die niederen Ränge der Geistesarbeiter, die kleinen Journalisten, die unteren Werbetexter und einfachen Programmierer. Wehe, Drew Ortiz wird uns alle ersetzen.