Ableton Move: Neuer Standalone-Controller nimmt Musikideen unterwegs auf

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Ableton verkauft ab Montag seinen Move-Controller. Mit ihm können Musiker unterwegs musikalische Ideen festhalten, ohne ihn an ein Smartphone oder Notebook anschließen zu müssen. Dank eines internen Akkus soll das Gerät bis zu vier Stunden durchhalten. Musiker können vier Spuren mit Instrumenten, Drums und Samplern einspielen. Letztere nehmen Klänge über einen Klinkeneingang (Line-Signal) oder das eingebaute Mikrofon auf. Die Wiedergabe erfolgt über einen Kopfhöreranschluss oder den eingebauten Lautsprecher.

Gespielt werden die Instrumente über 32 berührungsempfindliche Pads. Sie registrieren zwar nicht wie der große Push-3-Controller die Fingerpositionen als MPE-Parameter, aber immerhin polyphonen Aftertouch. Damit lassen sich einzelne Töne eines gehaltenen Akkords nachträglich verändern. Wer lieber auf einer richtigen Klaviatur spielt, kann per USB ein MIDI-Keyboard anschließen – oder einen Synthesizer ansteuern. Außerdem lassen sich auf den 16 Tasten der unteren Reihe schnell Sequenzen programmieren. Ein kleines Display oben links gibt Rückmeldung über die eingestellten Effekte und Instrumente.

Ableton spricht in seiner Pressemitteilung davon, dass Move eine "Kernbibliothek" mit 1500 Sounds und Presets laden soll, die angepasst werden können. Der interne Speicher von Move fasst dafür laut Ableton 64 GByte. Die gesamte Sound-Library des mitgelieferten Ableton Live 12.1 Intro bringt es auf 50 GByte Instrumente, Samples und Presets.

Der Move-Controller ist deutlich kleiner und günstiger als der Push-Controller.

(Bild: Ableton)

Deren Parameter lassen sich über die acht berührungsempfindlichen Endlosregler des Move ebenso verändern wie die der acht mitgelieferten Effekte. Zu den Instrumenten gehören das Drum- und Instrumenten-Rack, der Drum-Sampler und der Drift-Synthesizer. Bei den Effekten finden sich Channel EQ, Chorus Ensemble und Phaser Flanger, Redux und Saturator für die Verzerrung sowie Delay und Reverb. Später sollen weitere austauschbare Effekte hinzukommen.

Ein Song-Modus, mit dem sich fertige Songs mit verschiedenen Abschnitten automatisiert abspielen lassen, ist wohl nicht an Bord – zumindest erwähnt ihn Ableton in der Mitteilung nicht, und auch das Tastenlayout gibt keinen Hinweis darauf.

Die Anschlussbuchsen beschränken sich auf das Nötigste: Kopfhörer, Line-In, USB-MIDI und USB-C zum Laden und Anschluss an einen Rechner.

(Bild: Ableton)

Damit ähnelt der Funktionsumfang von Move dem der mobilen iOS-App Note. In Move skizzierte Songs soll man einfach per WLAN in Ableton Live hochladen können. Ebenso kann man Move als Controller für Ableton Live verwenden oder Live-Sets ohne Laptop spielen. Das Gerät ist etwa halb so groß wie der Push-Controller, der in der Stand-Alone-Version mit 1900 Euro auch viermal so viel kostet wie Move. Ableton verkauft Move ab sofort für 450 Euro.

Darüber hinaus veröffentlicht Ableton die Version 12.1 seiner Musiksoftware Live. Diese enthält neben einer Move-Unterstützung unter anderem einen Auto-Shift-Effekt, mit dem sich Sänger und Töne in Echtzeit geradeziehen oder umstimmen lassen. So kann aus einem einzelnen Sänger ein ganzer harmonischer Chor entstehen.

Der interne Limiter und Sampler wurden erweitert und neue MPE-Parameter für MIDI-Spuren hinzugefügt. Außerdem analysiert und vertaggt Live nun auch Samples des Nutzers, um schneller passende Sounds zu finden. Das soll auch in der Standalone-Version von Push 3 funktionieren. Details kann man in den Release-Notes nachlesen.

(hag)

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