Beim 1:2 in Rostock riss die lange Ungeschlagen-Serie von Arminia Bielefeld. Gegen Ingolstadt soll entsprechend nun eine neue eingeleitet werden. Es wartet das Duell des besten Angriffs und der besten Abwehr der Liga.
Zuversichtlich vor dem Duell gegen Ingolstadt: DSC-Trainer Mitch Kniat. IMAGO/Andy Bünning
Wettbewerbsübergreifend zehn Spiele blieben die Ostwestfalen zwischen dem 0:3 bei Stuttgart II Ende September und der Pleite in Rostock am vergangenen Wochenende ungeschlagen - samt Sieg im DFB-Pokal gegen Bundesligist Union Berlin. Die Ursachenforschung nach dem Gastspiel an der Ostsee war beim DSC aber schnell abgeschlossen. "Wir haben zu oft den Weg nach hinten gesucht und es dann mit einem langen Ball in die Spitze probiert", befand Trainer Mitch Kniat gegenüber dem Vereinsmedium. "Das waren in Summe zu viele, die wir so in diesem Spiel nicht geplant hatten. Auch der Raum zwischen den Ketten war teilweise zu groß."
Bester Angriff trifft auf beste Abwehr
Für das anstehende Spiel gegen den FC Ingolstadt am Freitagabend (19 Uhr, LIVE! bei kicker), der lediglich drei Punkte hinter der Arminia rangiert, ist Kniat aber bereits wieder voller Optimismus. "Die Jungs haben die Niederlage gut verarbeitet und in den Einheiten sehr gut trainiert. Die Abläufe und Lösungen für Ingolstadt haben mir sehr gut gefallen. Das stimmt uns positiv." Da die anderen Teams erst am Samstag und Sonntag nachziehen können, winkt Bielefeld sogar der vorübergehende Sprung an die Tabellenspitze.
Mit Ingolstadt wartet auf den DSC aber eine schwere Aufgabe. Mit bereits 36 erzielten Treffern stellen die Schanzer der beste Angriff der Liga, der DSC traf im Vergleich erst 20-mal. "Sie haben eine super Offensive, auch wenn sie defensiv immer mal wieder Probleme bekommen", so Kniat, der auch ein paar lobende Worte für seine Kollegin fand. "Mit Sabrina Wittmann haben sie eine Trainerin, die einen wirklich guten Plan hat, sie kommen immer wieder in ihre Abläufe, egal, ob sie gewinnen oder verlieren."
Dass der FCI trotz der vielen Tore aber "nur" auf Rang sechs liegt, hat natürlich auch einen Grund, der beim Blick auf die Gegentorstatistik zu finden ist. Dort belegen die Ingolstädter mit 29 nämlich den vorletzten Platz. Ganz anders die Arminen, die mit erst 13 Gegentreffern die beste Defensive der Liga stellen.
Felix und Becker fallen aus - Die verzwickte Lage von Boujellab
Zum wiederholten Male nicht dabei helfen, dass die Null steht, kann Innenverteidiger Joel Felix, der laut Kniat jedoch "seit dieser Woche bereits die ersten Einheiten mit unserem Reha-Trainer auf dem Platz machen konnte". Ebenfalls sicher fehlen wird Mittelstürmer André Becker (Achillessehnenprobleme), wohingegen die zuletzt angeschlagenen Noah Joel Sarenren Bazee (muskuläre Probleme) und Jeredy Hilterman (Infekt) bereits Optionen für den Kader sein könnten.
Etwas verzwickter sieht die Lage hingegen bei Nassim Boujellab aus. Zunächst fehlte der offensive Mittelfeldspieler lange wegen eines Zehenbruchs. Nun ist der 25-Jährige auch seit seiner Rückkehr ins Mannschaftstraining zumeist außen vor. In vier von sechs Partien wurde er überhaupt nicht in den Spieltagskader berufen, stand lediglich gegen den SV Wehen Wiesbaden für 14 Minuten auf dem Platz. Insgesamt kommt der 25-Jährige in Liga und DFB-Pokal auf nur 45 Spielminuten.
"Der Konkurrenzkampf ist extrem hoch. Gerade auf den Offensivpositionen haben wir viele Alternativen", erklärte Kniat. "Ihm fehlt nicht viel, aber die anderen performen gerade." Boujellab wird es also auch in den nächsten Wochen schwer haben, regelmäßige Einsatzzeiten zu bekommen. Der Anspruch des bundesligaerfahrenen Profis ist zweifellos ein anderer.
fys, Benedikt Riemer