180 Knöpfe, 900 Stunden Handarbeit – und zweimal: Ja!

Das Kleid

»Top Secret!« - diese Ansage galt für fast alles, was die pompöse Hochzeit von Jeff Bezos und Lauren Sánchez in Venedig betraf. Nun sind die zwei verheiratet. Und das Geheimnis ums Brautkleid ist gelüftet: Lauren Sánchez trug Dolce&Gabbana. Eng anliegend, inspiriert von Sophia Lorens Kleid aus dem Film »Hausboot« von 1958 - und mit einem langen Schleier. Laut der »Vogue« soll das Kleid in 900 Stunden Handarbeit entstanden sein. Es wird den Angaben zufolge mit 180 Knöpfen geschlossen, die mit Seidenchiffon bezogen sind.

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Die Location

Geheiratet und gefeiert wurde auf der Insel San Giorgio Maggiore, gegenüber vom Markusplatz. Das Fest war strikt von der Öffentlichkeit abgeschirmt.

Die Gäste

Im Laufe des Nachmittags wurden die geladenen Gäste gesichtet, wie sie sich zur Hochzeit aufmachten. Hier steigt Reality-TV-Star Kris Jenner (M.) zusammen mit Corey Gamble am Gritti-Palace-Hotel in ein Boot.

Schauriges Brautpaar

Ein überdimensioniertes Brautpaar mit venezianischen Masken führt vier in Schwarz gekleidete, ebenfalls maskierte Menschen an der Leine mit sich. »Unternehmen«, »Regierungen«, »Justiz« ist unter anderem auf den Schildern um ihren Hälsen zu lesen. Mit dieser Aktion protestierte die Aktivistengruppe Extinction Rebellion auf dem Markusplatz gegen die Hochzeit des Amazon-Gründers Jeff Bezos mit seiner Verlobten Lauren Sánchez.

Ein bacio für Bezos

Den Multimilliardär und seine Braut ließen die Proteste scheinbar unberührt. Für die wartenden Journalisten teilten sie einen Kuss, bevor sie zu ihrem Empfang am Vorabend der eigentlichen Hochzeitszeremonie entschwanden.

Keine Könige in Venedig

Während die Hochzeitsgesellschaft am Vorabend des eigentlichen Festes in der Klosterkirche Madonna dell’Orto im Stadtviertel Cannaregio feierte, projizierten die Protestierenden eine deutliche Botschaft an den berühmten Markusturm: »No Kings No Bezos«, stand dort zeitweise in grünen Lettern, also »Keine Könige, kein Bezos«.

Kahn voller Kardashians

Ein Dorn im Auge der Demonstranten: Wegen des Hochzeitsspektakels sind die Sicherheitsvorkehrungen in Venedig deutlich erhöht. So waren am Donnerstag rund um die Klosterkirche zahlreiche Kanäle und Straßen gesperrt. Als Teil der rund 200-köpfigen Gästeentourage waren die Kardashians davon natürlich ausgenommen. Auf dem Weg zur Party knipste Kris Jenner noch schnell einige Fotos von ihren Töchtern Khloé und Kim Kardashian.

Busy Bezos

Der Amazon-Boss Zeitung lesend auf der Toilette – diese parodistische Installation stammt von Mitgliedern des Kunstkollektivs Konn Artiss. Um den falschen Bezos herum liegen Zeitungsseiten und Versandkartons verstreut. Es ist nicht die einzige Statue des Bräutigams, die in den vergangenen Tagen in Venedig gesichtet wurde.

Käufliche Stadt?

Ein Aktivist von Extinction Rebellion befestigt ein Banner an einem Mast auf dem Markusplatz. »The 1 % ruins the world«, ist darauf zu lesen. Will heißen: Die wohlhabendsten Menschen der Welt – zu denen auch Jeff Bezos gehört – ruinieren den Planeten. Venedig als Bühne für seine Hochzeit zu nutzen, hat einen bitteren Beigeschmack. Die Stadt profitiert zwar vom Massentourismus, hat darunter gleichzeitig aber auch zu leiden. Protestierende werfen Bürgermeister Luigi Brugnaro unter anderem vor, ihre Stadt für das Megaevent verkauft zu haben.

Privatjets, Jachten, Boote

Auch die Ankunft zahlreicher Jachten in der Lagune Venedigs und die Anreise von Stars wie US-Sänger Usher per Privatjet stießen den Anwohnern übel auf. Bis Freitag wurden über 100 Sonderflüge zum Marco-Polo-Flughafen erwartet. Für den Transport innerhalb Venedigs hat das Brautpaar zudem angeblich mehr als 30 Boote reserviert.

Steuern statt Miete

Auch Greenpeace organisierte anlässlich der Bezos-Feierlichkeiten eine Protestaktion: »Wenn du Venedig für deine Hochzeit mieten kannst, kannst du auch mehr Steuern zahlen«, heißt es auf einem riesigen Plakat. Darunter zu sehen: ein lachender Bezos.